Französisch-Polynesien, ursprünglich Französisch-Ozeanien, ist ein französisches Überseegebiet in Polynesien. Es besteht aus einer Ansammlung kleinerer Inseln, Atolle und Archipele im südlichen Pazifik. Die bekannteste und bevölkerungsreichste Insel ist Tahiti; das Atoll Mururoa, auf dem französische Atomtests stattfanden, gehört ebenfalls zu Französisch-Polynesien. Französisch-Polynesien besteht aus insgesamt 118 Inseln und Atollen, die zu fünf Archipelen gehören:
Die Inseln verteilen sich auf eine Wasserfläche von etwa 4.000.000 km² bei einer Landfläche von nur etwas mehr als 4000 km².
Die Tahiti-Perle aus der Perlmuschel Pinctada margaritifera ist nach der tropischen Insel in Französisch-Polynesien benannt. In Europa ist sie erst seit 1845 bekannt. Dieser Perlentyp verfügt über einen großen Kontrast zwischen seiner grauen, silbernen oder schwarzen Grundfarben und dem farbenfrohen Orient. Typisch sind Blau, Grün (die häufigste Orient-Farbe der Tahiti-Perle ist Dunkelgrün und wird “fly wing” genannt), Pink (in Kombination mit einer schwarzen Grundfarbe entsteht die Farbe “Aubergine”) oder Purpur. Die seltensten und daher wertvollsten Oriente der Tahiti-Perle sind “Peacock” (d. h. “Pfau”, eine Grün-Pink-Kombination) und reines Purpur. Tahiti-Perlen wachsen meist vier bis fünf Jahre lang. In die Muscheln lässt sich immer nur jeweils ein Nukleus implantieren, sie können aber mehrmals nacheinander besetzt und schließlich sogar in die freie Natur entlassen werden. Tahiti-Perlen gehören zu den größten Perlen; sie haben etwa 8 bis 16 Millimeter Durchmesser. In der westlichen Welt wurden sie durch Kaiserin Eugenie, Ehefrau Napoleons III., berühmt. Die Tahiti-Perlen stellen etwa 50% der Gesamtexporte Französisch-Polynesiens dar.
Das Verhältnis zur Europäischen Union ist ein geteiltes. Französisch-Polynesien ist nicht Teil der Europäischen Union, seine Bürger sind jedoch französische Staatsbürger, damit auch Unionsbürger, und sie sind bei Wahlen zum Europäischen Parlament wahlberechtigt. Andererseits sind die Grundzüge der Europäischen Union, wie die freie Arbeitsplatzwahl, in Französisch-Polynesien nicht anwendbar.
Zur Esskultur: Die Polynesen verzehren mit Vorliebe Fischgerichte. Auf dem Speiseplan stehen außerdem noch viele andere Gerichte, die mit Meeresfrüchten zubereitet werden. Meist werden dazu noch einige verschiedene Gemüsearten serviert. Als Nachspeise werden so gut wie immer Früchte gegessen. Als besondere Spezialität/Delikatesse gelten bei der einheimischen Bevölkerung Nacktschnecken aus dem Meer. Sie werden oft beim Langustentauchen eingesammelt und anschließend roh verzehrt. Der Schleim, den diese Schnecke absondert, ist giftig und wird deshalb vor dem Verzehr entfernt.