Essaouira (“Die Eingeschlossene”) ist eine Hafenstadt mit etwa 85.000 Einwohnern an der marokkanischenAtlantikküste in der gleichnamigen Provinz in der Region Marrakesch-Safi. Vor der Unabhängigkeit Marokkos wurde die Stadt auch Mogador genannt. Dieser Name geht vermutlich auf die Portugiesen zurück und wird heute nur noch für die vorgelagerte Insel verwendet. Die gesamte Altstadt (Medina) von Essaouira wurde im Jahr 2001 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Mit dem südlich gelegenen Agadir ist Essaouira über die kurvenreiche N 1 verbunden (Entfernung etwa 175 km) und mit dem östlich gelegenen Marrakesch über die N 8 und die R 207 (Entfernung ebenfalls etwa 175 km). Der Flughafen Mogador liegt etwa 15 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums und ist mit einem Linienbus zu erreichen. Vom Busbahnhof aus gibt es zahlreiche manchmal auch regelmäßige Verbindungen zu allen Großstädten des Landes.
Die größtenteils aus den Berberdörfern Südmarokkos zugewanderte Bevölkerung spricht Marokkanisch-Arabisch und die heimatlichen Berberdialekte des Taschelhit. Haupterwerbszweige der Stadt sind Fischfang (hauptsächlich Sardinen und Seeaal) und der Fremdenverkehr. Bedingt durch sein mildes Winter- bis heißes Sommer-Klima wird Essaouira vor allem von Touristen aus den marokkanischen Großstädten besucht, verzeichnet aber auch steigende Besucherzahlen aus Europa, wobei die Franzosen in der Überzahl sind.
Die im 18. Jahrhundert angelegte Medina von Essaouira mit ihrem – für Marokko völlig untypischen – weitgehend symmetrischen Grundriss, geradlinig verlaufenden Straßen und zwei Stadttoren wurde im Jahre 2001 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Eine Kollektion von Kanonen (Bronze und Eisen) aus dem 17. und 18. Jahrhundert steht auf der dem Meer zugewandten Scala de la Kasbah. Im Fischereihafen werden noch Schiffe in traditioneller Manier aus Holz gefertigt, Netze geflickt und Angelschnüre mit Ködern bestückt.
Das Museum Sidi Mohamed Ben Abdallah beinhaltet eine Sammlung von Waffen, Münzen, Kleidung, Musikinstrumenten, Schmuck und Kunsthandwerk (u.a. Teppiche und Gegenstände aus “Thuya”-Holz). Es informiert über die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung sowie über Flora und Fauna der Region (z.B. über den Arganbaum). Eine Spezialität des örtlichen Kunsthandwerks ist die Herstellung von Kunst-, Gebrauchs- und Ziergegenständen aus dem Holz des Sandarakbaumes, der auf Französisch auch “Thuya de Barbarie” genannt wird. Die Stadt beherbergt mehrere Kunstgalerien – überwiegend mit Werken marokkanischer Künstler.
Der im 11. Jahrhundert lebende muslimische Marabout Sidi Mogdoul wird in einem Mausoleum verehrt. Ein nach ihm benannter Leuchtturm wurde 1916 in Betrieb genommen. In der katholischen Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption findet ein Sonntagsgottesdienst statt.
Mohammed III ermutigte marokkanische Juden, sich in der Stadt niederzulassen und den Handel mit Europa abzuwickeln. Juden stellten einst die Mehrheit der Bevölkerung dar, und das jüdische Viertel (oder Mellah) enthält viele alte Synagogen. Die Stadt hat auch einen großen jüdischen Friedhof. Die Stadt blühte, bis der Karawanenhandel weg brach, ersetzt durch den direkten europäischen Schiffshandel mit Subsahara-Afrika. Veränderungen im Handel, die Gründung Israels, die daraus resultierenden Kriege mit arabischen Staaten und die Unabhängigkeit Marokkos führten alle dazu, dass sephardische Juden das Land verließen. 2017 hatte Essaouira nur noch drei jüdische Einwohner.
Die Insel Mogador ist ein Vogelschutzgebiet, in dem von April bis Oktober die seltenen Eleonorenfalken brüten. Sie darf ganzjährig nicht betreten werden.
Die Universität Aix-Marseille (französisch: Université d’Aix-Marseille oder Aix-Marseille Université, Abkürzung: AMU) ist eine Hochschule in Südfrankreich und eine der größten...