Die Republik San Marino

Donnerstag, 15. Dezember 2011 - 14:39 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, UNESCO-Welterbe
Lesedauer:  5 Minuten

Monte Titano © Nickel Chromo

Monte Titano © Nickel Chromo

San Marino ist die älteste bestehende Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita. San Marino besteht aus neun Gemeinden. Seit Ende der 1950er Jahre nahm der Tourismus eine immer größere Rolle in San Marino ein. Im Jahr 2005 besuchten über 2 Millionen Touristen den Staat mit seinen gut 30.000 Einwohnern. Die Steuereinnahmen stiegen, sodass seit 1975 die gesamte medizinische Versorgung kostenlos angeboten werden kann. Heute fließen 60 Prozent der Einnahmen der Republik direkt oder indirekt durch den Tourismus ins Land. Die meisten Touristen kommen für Tagesausflüge von den Touristenzentren der nahen Adria, beispielsweise von Rimini und Pesaro. Die Republik – seit 1992 auch Mitglied der Vereinten Nationen – ist schuldenfrei. 2008 wurde das historische Zentrum der Stadt San Marino und der Mount Titano zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

San Marino besitzt keine Bodenschätze. Die Nutzung der Staatsfläche erfolgt vor allem land- und forstwirtschaftlich. Bis in die 1960er Jahre lebten die San-Marinesen vor allem von Landwirtschaft, Viehzucht und dem Abbau von Steinen aus den einheimischen Steinbrüchen. Seitdem gibt es in San Marino einen steten Aufschwung von Handwerk und Handel, aber auch der Industrie – nicht zuletzt bedingt durch den starken Zustrom von Touristen: jedes Jahr besuchen rund 2 Millionen Touristen die kleine Republik (2010: 1.976.481).

Angebaut werden in San Marino Getreide, Wein, Oliven und Obst; verbreitet ist außerdem die Rinder- und Schweinezucht. Die wichtigsten Erzeugnisse der Handwerksbetriebe und mittelständischen Industrie sind Keramikprodukte, Fliesen, Möbel, Süßwaren, Liköre, Farben und Lacke, Textilien (Seide) und Bekleidungswaren. Exportiert wird vor allem Wein und Wolle, kunsthandwerkliche Produkte und Briefmarken. Durch den Verkauf san-marinesischer Briefmarken, die 10 Prozent zum Bruttonationaleinkommen beitragen und durch weitere touristische Einnahmen finanziert sich der Staat: Direkt und indirekt kommen 60 Prozent der Devisen durch den Tourismus ins Land, Steuern werden fast keine erhoben. Importiert werden hauptsächlich Fertigprodukte und Konsumgüter, aber auch Gold für die vielen Goldschmiede und Juweliere.

Torture Museum © Corradox Sanmarinese Euro coin design © ECB Monte Titano © Radomil Monte Titano © Carus La Rocca o Guaita © Gunther Hissler Borgo Maggiore © APPER Basilica del Santo © Gunther Hißler San Marino Panorama to the North © Christian Thiele San Marino Panorama towards the Adriatic Sea © Christian Thiele San Marino map © Aotearoa Parliament of the Republic of San Marino © Andreas Trepte Monte Titano © Nickel Chromo
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San Marino Panorama towards the Adriatic Sea © Christian Thiele
Zum Nationalfeiertag am 3. September herrscht Volksfeststimmung und Traditionen stehen im Vordergrund. So veranstaltet das seit 1295 bestehende san-marinesische Armbrustschützen-Korps „I balestrieri“ Vorführungen.

In der Stadt San Marino gibt es zahlreiche Museen. So befindet sich im Palast Pergami Belluzzi ein Staatsmuseum (Museo di Stato) mit tausenden Ausstellungsstücken zur Geschichte San Marinos: Fundstücke historischer Ausgrabungen, historische Dokumente, Münzen und Gemälde. Der sogenannte „Zweite Turm“ beherbergt ein Museum für antike Waffen (Museo delle Armi Antiche), das mit mehr als 1500 Ausstellungsstücken die Waffengeschichte vorrangig des 15. bis 17. Jahrhunderts zeigt. Weiterhin findet man viele private Museen wie eines der größten Ferrari-Museen mit 25 Original-Fahrzeugen, Motoren, Jahrbüchern und Studien. Auch die größte öffentliche Sammlung von Abarth-Fahrzeugen mit über 30 Exemplaren befindet sich dort. Zu beachten sind in San Marino ferner ein Museum mit modernen Waffen des Ersten und Zweiten Weltkriegs, ein Wachsfigurenkabinett mit nachgestellten Szenen der Geschichte der Republik und ein Foltermuseum.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind vor allem die Kirche San Francesco und die im Jahre 1836 im neoklassischen Stil erbaute Basilika San Marino mit den Reliquien des Schutzheiligen Marinus sowie der Palazzo del Governo, der toskanisch-gotische Regierungspalast an der Piazza della Libertà. Von den Festungen, die im 11. und 13. Jahrhundert auf den drei Gipfeln des Monte Titano angelegt worden sind, hat man einen weiten Blick zum Meer und ins italienische Landesinnere.

Lesen Sie mehr auf Republik San Marino, europa-auf-einen-blick.de – San Marino, mein-italien.info – San Marino, Wikitravel San Marino und Wikipedia San Marino. Hier erfahren Sie mehr über Bilder und deren Verwendung. Damit Sie sich auf dem Laufenden halten können, bieten die meisten Stadt- oder Tourismus-Webseiten einen Newsletter-Service an und/oder unterhalten Facebook-Seiten/Twitter-Accounts. Zudem bieten mehr und mehr Orte, Tourismusorganisationen und Kultureinrichtungen zusätzlich Apps für SmartPhones und Tablets an, sodass Sie Ihren mobilen Fremdenführer immer dabei haben können (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map- Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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