Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat, der flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens ist. Der Staat Singapur liegt südlich der Johorstraße unmittelbar vor dem Südende der Hinterindischen und der Malaiischen Halbinsel, auch Malakka-Halbinsel genannt, also unmittelbar am südlichsten Ausläufer des asiatischen Festlandes. Dort befindet er sich zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer Hauptinsel, drei größeren und 56 weiteren kleineren Inseln. Im Süden trennt die Straße von Singapur die Inselgruppe von Indonesien.
1819 gründete Sir Thomas Stamford Raffles, Agent der Britischen Ostindien-Kompanie, am alten Handelssitz Singapur die erste Niederlassung. Daher wird er als Gründer des modernen Singapur betrachtet. Die Insel war zuvor nur von 20 malaiischen Fischerfamilien bevölkert und eine Zuflucht für Seeräuber gewesen. 1824 hatte die Kompanie die gesamte Insel vereinnahmt, die sie dem Sultan von Johor für 60.000 Dollar und eine Jahresrente von 24.000 Dollar abkaufte.
Nach einem landesweiten Referendum 1962 wurde Singapur in eine Föderation mit Malaya, Sabah und Sarawak entlassen und somit am 1. September 1963 vom Vereinigten Königreich unabhängig. Nach heftigen Konflikten in der Stadt wurde Singapur am 7. August 1965 aus der Föderation ausgeschlossen. Zwei Tage später, am 9. August 1965, wurde Singapurs Souveränität als erstes von Malaysia anerkannt. Seither ist dies der Nationalfeiertag. Während Lee Kuan Yews Amtszeit als Premierminister von 1959 bis 1990 wurde erfolgreich die Massenarbeitslosigkeit bekämpft, der Lebensstandard erhöht und Singapurs Wirtschaftskraft gestärkt. Als einer der vier Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb einer Generation den Sprung vom Entwicklungsland hin zu einer Industrienation.
Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle ethnischen Gruppen in Harmonie zusammenleben. Dies wird teilweise staatlich festgelegt, wie beispielsweise im sozialen Wohnungsbau (HDB – Housing Development Board) durch sogenannte ethnische Gruppenquoten. So darf von einem Wohnungsblock nur ein bestimmter Prozentsatz an Chinesen, Malaien und Inder verkauft werden.
Tourismus ist in Singapur eine wichtige Einkommensquelle, im Jahr 2008 besuchten 10,1 Millionen Touristen Singapur. Studien zufolge wird es in den nächsten Jahren etwa 2,4 Millionen Touristen mehr in die Stadt ziehen, so dass der Flughafen Singapur, der mit 130 Zielen weltweit verbunden ist, ausgebaut und mehrere Hotels neu eröffnet werden. In Singapur gibt es etwa 140 Hotels. Für Touristen ist Singapur vorwiegend Stop-Over-Ziel, an dem diese durchschnittlich 4 Tage verweilen. Auch deshalb bietet die Stadt zahlreiche Attraktionen. Zu den Hotels der gehobenen Klasse gehört das Raffles Hotel und das imposante Marina Bay Sands.