Das Deutsche Schifffahrtsmuseum< (DSM) in Bremerhaven ist das nationale Schifffahrtsmuseum. Das Museum gehört als Leibniz-Institut für Maritime Geschichte zur Leibniz-Gemeinschaft. Als eines von acht Forschungsmuseen der Gemeinschaft vereinigt es Ausstellungs- und Forschungstätigkeiten. Die Gesamtanlage mit Gebäuden und Museumsflotte steht seit 2005 unter Denkmalschutz.
Bereits 1935 gab es die Anregung des Schifffahrtshistorikers Otto Höver, der seit 1932 Leiter der Stadtbibliothek war, ein Schifffahrtsmuseum einzurichten. Fritz Lücke, der Leiter des Instituts für Seefischerei, hielt “den Gedanken für gut und durchführbar und glaubt, daß der sich an das Fischereihafenmuseum anschließende große Raum zur Unterbringung eines Schiffahrtsmuseums geeignet ist”. Zur Feier des 50-jährigen Bestehens der deutschen Hochseefischerei solle es 1936 „eine besondere Ausstellung von Fischdampfermodellen, die als Grundlage für ein Schiffahrtsmuseum dienen könnten“, geben. Bürgermeister Wilhelm Richter antwortete auf die Anregung, “daß er die Abgelegenheit während des Krieges nicht aufgreifen könne, jedoch hoffe, später an die Verwirklichung des Planes gehen zu können”.
Von November 1969 bis 1972/1975 wurde der Museumsbau nach Entwürfen des Architekten Hans Scharoun in Arbeitsgemeinschaft mit den Bremerhavener Architekten Helmut Bohnsack und Peter Fromlowitz geplant und errichtet. Scharoun ist mit Bauten wie diesem Museum oder der Berliner Philharmonie einer der bedeutendsten Vertreter der organischen Architektur. Die Gesamtkosten betrugen bis zur Eröffnung 23 Millionen DM. 1971 begann die wissenschaftliche Forschungsarbeit am DSM. 1972 wurde in der inzwischen fertiggestellten Kogge-Halle mit der Wiederherstellung und anschließenden Konservierung der Bremer Kogge begonnen. Am 5. September 1975, nach der Ausstellungsgestaltung, wurde das DSM der Öffentlichkeit durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel durch Läuten einer Schiffsglocke übergeben. Die drei Gründungsdirektoren des Museums waren Detlev Ellmers (1971–2002 geschäftsführend), Gert Schlechtriem (zuvor Direktor des Morgensternmuseums) und Wolf-Dieter Hoheisel (technischer Direktor). Von 2004 bis 2012 wurde das DSM von dem Schifffahrtshistoriker Lars Ulrich Scholl als geschäftsführender Direktor geleitet.
Die wissenschaftliche Bibliothek des DSM leitete und konzipierte ab 1976 Arnold Kludas. Die Sammlung wurde um weitere Ausstellungsstücke und Anbauten erweitert. Ende 2014 bestätigte die Leibniz-Gemeinschaft dem Museum auf weitere vier Jahre den Status eines Nationalen Forschungsmuseums, mit dem der Bezug hoher öffentlicher Fördergelder verbunden ist. Anstatt der regulären Bewilligung eines siebenjährigen Förderzeitraumes wurde aufgrund der Ergebnisse der Evaluierung nur ein verkürzter Förderzeitraum bis zur nächsten Evaluierung bewilligt. Im Mai 2018 wurde das Deutsche Schiffahrtsmuseum in das Deutsche Schifffahrtsmuseum umbenannt, um mit den Dreifachkonsonanten den Empfehlungen der Rechtschreibreform zu entsprechen.