Rocamadour ist eine französische Gemeinde mit 600 Einwohnern im Département Lot in der Region Midi-Pyrénées und ein Wallfahrtsort der römisch-katholischen Kirche. Der Name leitet sich vom heiligen Amadour ab, einem Eremiten, der hier am Fuß eines steilen Felsens (französisch Roc) Zuflucht fand. Rocamadour liegt im äußersten Nordwesten der Region Midi-Pyrénées und grenzt an das Département Dordogne der Nachbarregion Aquitanien. Hier treffen auch die historischen Provinzen Quercy und Périgord aufeinander. Der Ort liegt an einer Steilklippe in das hier weitgehend trockene Alzou-Tal und im Regionalen Naturpark Causses du Quercy. Rocamadour hat seinen Namen einem kleinen Ziegenkäse gegeben, der auch als Cabecou bekannt ist. Seit 1996 verfügt er über eine geschützte Herkunftsbezeichnung.
Die drei Ebenen, auf denen Rocamadour liegt, sind jede für sich und in ihrer Gesamtheit sehenswert. In der unteren Ebene befindet sich das Dorf, dessen mittelalterliche Häuser sich an die steilen Abhänge über der Schlucht des Flusses Alzou schmiegen. Von dort können die Besucher die Große Treppe zur heiligen Stadt (Sanctuaire) aus dem 12. Jahrhundert hinaufsteigen.
In dieser zweiten Ebene befinden sich sieben Gotteshäuser: Die bedeutendste ist die Marienkapelle Notre Dame de Rocamadour, die über der Krypta des heiligen Amadour steht. Weiterhin bedeutend ist die Basilika Saint-Sauveur, die zusammen mit der Krypta seit 1998 als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO “Jakobsweg in Frankreich” ausgezeichnet ist. Ebenso finden sich dort die kleineren Kapellen: St. Jean-Baptiste, St. Blaise, St. Anne und St. Michel. Ein Museum mit sakraler Kunst, in dem zahlreiche Reliquienschreine, religiöse Gemälde und Statuen gezeigt werden, findet sich dort ebenso. Es erklärt die Geschichte des Wallfahrtsortes. Darüber hinaus gibt es ein Zentrum für geistliche Musik, welches Konzerte ausrichtet und Chöre betreut.
Auf dem Gipfel des Berges, der dritten Ebene, findet sich eine Burg aus dem 14. Jahrhundert. Auf dem Plateau wurde im Jubiläumsjahr 2013 ein Campingplatz für jugendliche Pilger und Pfadfinder eröffnet. Er trägt den Namen “Camp Jean-Paul II” und kann rund 400 Pilger beherbergen.
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