Deauville ist ein französisches Seebad mit 4005 Einwohnern im Département Calvados in der Region Basse-Normandie mit einem bedeutenden Yachthafen. Dieser, die Pferderennbahn, die prächtigen Villen und Hotels, das Casino sowie der breite Sandstrand und seine Promenade tragen dazu bei, dass Deauville als eines der elegantesten normannischen Seebäder angesehen wird.
Bedeutendes Bauwerk ist die Kirche St. Laurent mit mittelalterlichem Hagioskop, einer so genannten Lepraspalte. Deauville war beliebtes Motiv der Impressionisten. Eine Gruppe von Vorimpressionisten traf sich regelmäßig im nahen Honfleur. Eine ihrer Leitfiguren, Eugène Boudin, starb 1898 in Deauville.
Deauville liegt im Zentrum der Normandie, in jeweils gleicher Entfernung zwischen den drei regionalen Metropolen Caen, Rouen und Le Havre. Das Seebad befindet sich am linken Ufer der Mündung der Touques in den Ärmelkanal, gegenüber von Trouville-sur-Mer. Die Küste um Deauville und Cabourg trägt den Namen Côte Fleurie (Blumenküste) und öffnet sich zu Pays d’Auge. Das ursprüngliche Siedlungszentrum liegt auf dem Mont-Canisy, einem Hang über dem Meer.
Deauville war einst ein kleines Bauerndorf. Rund um die Kirche Saint-Laurent lebten die knapp hundert Einwohner von “Dosville” vornehmlich von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Sümpfe und Dünen am Fuße des Mont-Canisy, auf denen später das heutige Seebad errichtet wurde, dienten zu jener Zeit als Weideland für Rinder und Schafe.
Im Laufe des Sommers 1858 hatte Charles de Morny, ein Halbbruder Napoléons III., die Idee, auf dieser Ebene aus Sand und Sumpf “ein Königreich der Eleganz” in der Nähe von Paris zu errichten. Morny erschuf in vier Jahren eine Stadt, die bald durch ihre Villen im neonormannischen Stil, durch die Pferderennbahn und die Eisenbahnanbindung an Paris aristokratische Gäste aus Frankreich und der ganzen Welt anzog. Der nachhaltige Aufschwung der Seebäder an der Côte Fleurie wurde in den 1860ern eingeleitet, als Napoléon III. sich des Öfteren hier aufhielt.
1911 wurde das Casino errichtet und mit dem Bau von Luxushotels die Entwicklung von Deauville weiter vorangetrieben. In den Folgejahren waren namhafte Künstler, Politiker und Geschäftsleute als regelmäßige Besucher der Stadt auszumachen: Josephine Baker, Maurice Chevalier, Sacha Guitry, Tristan Bernerd, Gustave Flaubert, André Citroën und Coco Chanel, Eugène Boudin, Raoul Dufy, Camille Saint-Saëns, Yves Saint Laurent bis hin zu Arthur Rubinstein, sie alle gingen die 643 Meter lange Promenade von Deauville auf und ab.
90% der Wirtschaft von Deauville profitiert vom Tourismus. Das Kur- und Seebad Deauville bietet eine umfassende Fremdenverkehrs- und Freizeitinfrastruktur. Dazu zählen rund 2.000 Zimmer in einem Umkreis von 2 km. Von der Ferienwohnung mit Hotelservice, über Zimmer in alten Villen, bis hin zu den Sterne-Luxushotels und den Niederlassungen großer Hotelketten kann Deauville jedem Anspruch gerecht werden. In den 40 Restaurants der Stadt werden neben der traditionellen normannischen Küche und den Meeresspezialitäten alle Stilrichtungen der Gastronomie geboten.
Neben dem Casino und den Pferderennbahnen bietet Deauville vier Golfplätze in einem Umkreis von 10 km, ein Reiterzentrum, Wassersportzentrum, Tennisplätze, Segelschule, Kinder- und Jugendclubs, Freizeitpark. Zahlreiche Boutiquen mit den wichtigsten Aushängeschildern großer Marken (Hermès, Vuitton…) laden zum einkaufen. Der lange Sandstrand, gesäumt von der berühmten Promenade “Les Planches” lockt mit einem Angebot an bunten Sonnenschirmen und Liegestühlen.