Cricket ist eine Mannschaftssportart, die vor allem in den Ländern des Commonwealth sehr beliebt und in einigen Ländern auch Nationalsport ist. Cricket dürfte die einzige Sportart sein, in der es offizielle Mittags- und Teepausen (Lunch und Tea) gibt. Die Mittagspause dauert 40 Minuten und die Teepause 20 Minuten. Robin Williams kam vermutlich deshalb zu der Ansicht “Cricket ist Baseball auf Valium.” Beim Cricket dreht sich alles um das Duell zwischen dem Werfer (Bowler) und dem Schlagmann (Batsman). Der Bowler versucht den Batsman zu einem Fehler zu bewegen, damit dieser ausscheidet, der Batsman seinerseits versucht den Ball wegzuschlagen, um Punkte (Runs) zu bekommen. Der Bowler wird durch die anderen Feldspieler unterstützt, die den Ball so schnell wie möglich zurückzubringen versuchen. Cricket wird in Deutschland offiziell vom Deutschen Cricket Bund e.V. vertreten, der sich über verschiedene Landesverbände organisiert. Im Rahmen eines European Cricket Council-Development-Programmes gibt es besondere Anstrengungen, Cricket in Deutschland weiter zu entwickeln und insbesondere den Jugend- und Damenbereich weiter auszubauen. Eine besondere Position nimmt in Deutschland der Husum Cricket Club ein, der seine Spiele in Hattstedt austrägt und in der ersten dänischen Liga spielt – diese ist deutlich stärker als die deutschen Ligen. Der Club ist Mitglied des Sportverbandes der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Husum stellt daher auch regelmäßig Nationalspieler für das deutsche und auch das dänische National-Team. Das dortige Stadion war bisher das einzige reine Cricketstadion in Deutschland. Mit dem Bau einer 30.000 m² großen Anlage in Werder/Havel als Cricket-Zentrum des neuen Havelländischen Cricket Clubs Werder e. V. ist aber ein zusätzlicher, attraktiver Anlaufpunkt für Cricketer in Deutschland entstanden. Diese hochmoderne und internationalen Standards entsprechende Anlage ist in Deutschland und in Kontinental-Europa neben Husum und Amsterdam erst die dritte ihrer Art. Als eine der schönsten Anlagen aber gilt das Maifeld am Olympiastadion in Berlin – dort sind zwei Natur-Pitches in Betrieb.
Die Cricketgeschichte geht bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Eine frühe Form von Cricket, die von Schafhirten und Bauern gespielt wurde, kann bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Es liegen schriftliche Belege über ein Spiel namens creag aus dem Jahr 1300 in Kent vor, das von Prince Edward gespielt wurde. 1598 berichtet ein Gerichtsfall über eine Sportart namens Kreckett, die an einer Schule in Guildford ausgeübt wurde. Dies ist auch laut dem Oxford English Dictionary der erste gültige Nachweis des Wortes Cricket in der Englischen Sprache. Während des 17. Jahrhunderts wurde Creckett vor allem im Südosten Englands immer populärer. Gegen Ende dieses Jahrhunderts wurde es zu einer organisierten Sportart (die vermutlich auch die ersten Profis auf diesem Gebiet hervorbrachte), da nachweislich im Jahr 1697 ein great cricket match mit 11 Spielern pro Mannschaft in Sussex abgehalten wurde. Im 18. Jahrhundert wurden wesentliche Bestandteile des Spiels weiterentwickelt und Cricket wurde zum Nationalsport in England. Adelige und reiche Kaufleute begannen ihre eigenen Mannschaften (select XIs) aufzustellen. Spielstätten in London wurden bereits 1707 auf dem Artillery Ground in Finsbury bereitgestellt, bis 1787 letztendlich der legendäre Lord’s Cricket Ground eröffnet wurde. Der im selben Jahr gegründete Marylebone Cricket Club avancierte rasch zur ersten Adresse in diesem Sport und ist bis heute zusammen mit dem International Cricket Council auch Hüter der Laws of Cricket (Cricketregeln).
Während bei anderen Sportarten beide Mannschaften praktisch in jeder Spielphase punkten können, ist im Cricket jeweils eine Zeit lang eine Mannschaft diejenige, die Runs (Punkte) erzielt, während die andere versucht, dies zu verhindern; anschließend wird gewechselt. Eine solche Phase heißt Innings. Ein vollständiges Cricketspiel besteht je nach Spielformat aus einem oder zwei Innings pro Mannschaft. Eine Cricketmannschaft besteht aus elf Spielern. Von der Mannschaft, die Runs erzielt, der Schlagmannschaft, sind immer nur zwei gleichzeitig auf dem Spielfeld, die Batsmen. Die Spieler der Feldmannschaft sind alle auf dem Platz. Die Batsmen stehen einander auf der Pitch gegenüber. Hinter ihnen steht je ein Wicket. Ein Bowler der anderen Mannschaft wirft von einem Ende der Pitch auf das etwa 20 Meter entfernte Wicket am anderen Ende und versucht dafür zu sorgen, dass der Batsman, der vor diesem Wicket steht, einen Fehler begeht und ausscheidet (Dismissal). Der Batsman wiederum versucht, den Ball mit Hilfe seines Schlägers abzuwehren oder wegzuschlagen. Ein Run wird erzielt, wenn es den Batsmen gelingt, die Position zu tauschen. Dies geschieht regelmäßig dadurch, dass der Ball weggeschlagen wird und beide Batsmen einmal oder mehrmals über die Pitch rennen, bevor die Spieler der Feldmannschaft den Ball wieder zurückbringen können.
Scheidet ein Batsman aus, so übernimmt ein neuer Spieler seiner Mannschaft dessen Position. Haben alle Mannschaftsmitglieder einmal ihre Position als Batsman eingenommen und sind zehn von ihnen wieder ausgeschieden, so dass ein Batsman ohne Partner übrig bleibt, endet das Innings. Jetzt tauschen die beiden Mannschaften die Rollen. Die Mannschaft, die bislang versucht hat Runs zu erzielen, versucht, die gegnerischen Batsmen ausscheiden zu lassen, während die andere versucht, möglichst viele Runs zu erzielen. Die Mannschaft, die in ihrem einen oder ihren beiden Innings zusammen mehr Runs erzielt und es schafft, die gegnerische Mannschaft einmal bzw. zweimal ausscheiden zu lassen, gewinnt das Spiel.
James Lewis Kraft war ein kanadisch-US-amerikanischer Unternehmer und Gründer des späteren drittgrößten Lebensmittelkonzerns der Welt, Kraft Foods. Geboren wurde er...