Coconut Grove ist ein Stadtviertel im Süden der City of Miami im US-Bundesstaat Florida. Coconut Grove erstreckt sich südöstlich der U.S. Highway 1 von der North Prospect Avenue als südliche Grenze zur Kreuzung von US 1 und Brickell Avenue, der nördlichen Grenze. Die westliche Grenze wird von der Le Jeune Road und die östliche Grenze von der Biscayne Bay gebildet. Coconut Grove galt lange Zeit als das Künstlerviertel von Miami.
In Coconut Grove befinden sich eine Reihe denkmalgeschützter Gebäude, die in das National Register of Historic Places (NRHP) aufgenommen wurden, darunter die Anfang des 20. Jahrhunderts von Clinton MacKenzie und Phillippe Feliz Rebom im Spanish Colonial Revival Style errichtete Plymouth Congregational Church und die Villa Vizcaya, 1914–1916 erbaut für James Deering (1859–1925), einen der Gründer des modernen Miami. Einige Gebäude auf dem Anwesen der Villa Vizcaya wurden ebenfalls durch den Architekten Clinton MacKenzie (1872–1940) entworfen. Die Villa Vizcaya wurde von den Erben Deerings dem Miami-Dade County gestiftet. Die Behörde betreibt darin heute unter dem Namen Vizcaya Museum and Gardens ein kunsthistorisches Museum mit einem botanischen Garten.
Coconut Grove, ursprünglich Cocoanut Grove geschrieben und von den Einheimischen kurz „The Grove“ genannt, wurde 1825 gegründet und blieb 100 Jahre lang eigenständig. 1882 eröffneten die Engländer Isabella und Charles Peacock ein erstes Gasthaus/Hotel. Zu dieser Zeit kamen viele schwarze Arbeiter von den Bahamas die in der West Grove einen eigenen kleinen Stadtteil aufbauten. 1925 wurde Coconut Grove in die Stadt Miami eingemeindet. 1927 eröffnete das Coconut Grove Playhouse. Hier fand 1956 die USA-Premiere von Warten auf Godot statt. In den 1930er und 1940er Jahren war Coconut Grove das Hauptquartier von Pan Am. Hier starteten die Flugboote nach Südamerika. Das Terminal wird heute als City Hall genutzt. Es ist eines der wenigen Art-Deco Gebäude in Coconut Grove. In einem der Hangars fand 1969 ein berühmt-berüchtigtes Konzert der The Doors statt.
In den 1960er und 70er Jahren war Coconut Grove eines der Zentren der Hippie-Bewegung. 1990 wurde der CocoWalk eröffnet. In diesem Lifestyle Center befinden sich einige bekannte Geschäfte und Restaurants sowie mehrere Kinosäle. Im Mai 2013 wurde mit den Bauarbeiten für zwei futuristische Wohntürme (Grove at Grand Bay) des dänischen Architekten Bjarke Ingels begonnen. Ein weiteres großes Bauprojekt (Park Grove) wird von Rem Koolhaas geleitet. The Grove ist bekannt für seine Einwanderer aus der Karibik und deren Kultur, die sich heute noch in verschiedenen Festivals widerspiegelt. Das bedeutendste Festival ist das Coconut Grove Arts Festival, das seit 1964 stattfindet. In Coconut Grove befindet sich das zweistöckige Gebäude des Coconut Grove Housekeeper’s Club, des ältesten Clubs für Frauen in Florida. Der Club wurde 1891 von Flora McFarlane gegründet. Besucherinnen kamen per Boot über den Miami River, in einer speziellen Krippe konnten Babys für die Dauer der Feier abgegeben werden.
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