Cheyenne Mountain ist ein Berg mit drei Gipfeln im El Paso County in Colorado, südwestlich der Innenstadt von Colorado Springs. Der Berg dient als Gastgeber für militärische, kommunikative, Freizeit- und Wohnfunktionen. Der Berg wurde ab dem Jahre 1867 bewohnt und ist seit den 1880er Jahren ebenfalls Ort für Resorts und Ferienwohnungen. Spencer Penrose, der 1918 das The Broadmoor baute, kaufte viele der Grundstücke auf dem Berg und baute den Cheyenne Mountain Zoo, Cheyenne Mountain Highway, Will Rogers Shrine of the Sun, eine Lodge auf einem der Berggipfel und einen Rückzugsort im Emerald Valley. Das Grundstück der Lodge ist inzwischen zum Cloud Camp geworden und Emerald Valley ist nun der Standort der Broadmoor’s Ranch at Emerald Valley. Land auf dem Cheyenne Mountain, das einst im Besitz von The Broadmoor war, ist jetzt Standort von Luxusimmobilien. Die Overlook Colony, die im Jahr 1911 gegründet wurde, befindet sich auch heute noch am gleichen Standort auf dem Berg.
Die Stadt Colorado Springs und Colorado State Parks erwarben im Jahr 2000 1,680 Hektar Land, um die “südöstliche Flanke” des Berges und seine Flora und Fauna zu bewahren. Das Land, ursprünglich die JL Ranch, wurde damals für die Entwicklung von 2.500 Häusern beplant. Das Land wurde gekauft, um den Cheyenne Mountain State Park, der einzige staatliche Park im El Paso County, zu schaffen. Zusätzliche 1.021 Hektar an der Spitze und Ostseite des Cheyenne Mountain wurden von 2007 bis 2009 erworben. Der Park ist jetzt insgesamt 2.701 Hektar groß. Ein Teil davon befindet sich am Fuß des Berges, ein weiterer Teil auf dem Cheyenne Mountain und verfügt über ein etwa 20 Meilen langes Netz von Wanderwegen. Der 1.600 Hektar große North Cheyenne Cañon Park, das Starsmore Discovery Center, die Seven Falls und einige der exklusivsten Viertel von Colorado Springs befinden sich im Cheyenne Cañon.
In den 1950er Jahren, während des Kalten Krieges, wurde das Innere des Berges ein Standort für das Operationszentrum für das North American Aerospace Defense Command (NORAD). Das Zentrum, tief im Cheyenne Mountain, wurde im Jahr 1966 fertiggestellt. Es hat 142 Millionen Dollar gekostet und für dessen Errichtung wurden 500 Tonnen Sprengstoff eingesetzt. Das Ergebnis ist eine unterirdische Stadt mit dem Namen Cheyenne Mountain Complex, die von der US Air Force betrieben wird. Die Zeitschrift Popular Science schrieb im Jahr 1965, noch vor der Widmung der Anlage, dass der Cheyenne Mountain der einzige bekannte Berg ist in dem Gebäude auf der Innenseite errichtet wurden. Es wurde gebaut, um direkten Bombardements zu widerstehen: Elf mehrstöckige Gebäude stehen auf Schraubenfedern, um den Schock einer Explosion zu absorbieren und wurde so entworfen, dass bis zu 800 Menschen den Fall-out eines atomaren Angriffs überleben können. Die Gebäude sind in Stahl gehüllt, umgeben von Granit und die Anlage befindet sich hinter explosionsgeschützten Toren. Es wurde entworfen, um das “Nervenzentrum” für NORAD zu sein. Das NORAD-Zentrum wird von kanadischem und US-Militärpersonal besetzt, um den nordamerikanischen Luftraum auf eindringende Interkontinentalraketen und russische Militärflugzeuge hin zu überwachen. Vor Ort sorgte dieser “militärische Boom” während des Kalten Krieges für die Gründung der United States Air Force Academy, der Peterson Air Force Base und Fort Carson. Seit dem Ende des Kalten Kriegs überwacht NORAD Objekte, die die Erde umkreisen und Flugzeuge die ohne Flugpläne fliegen. NORAD ist auch bekannt für die Überwachung des Weihnachtsabendhimmels, sodass Kinder rund um den Globus ganz aufgeregt die Flugroute des Weihnachtsmanns im Internet verfolgen können, damit sie sehen können wann er denn endlich bei ihnen sein wird.
NORAD hat ursprünglich öffentliche Besichtigungstouren angeboten, aber aufgrund von Sicherheitsbedenken wurden sie im Jahr 1999 ausgesetzt. Die Zugangsrampe auf der NORAD Straße wird seit 11. September 2001 von der Air Force Security Police gesichert. Die meisten Operationen des Zentrums wurden im Jahr 2006 zur Peterson Air Force Base in Colorado Springs verlegt. Im April 2015 berichtete das Pentagon, dass einige Operationen aufgrund der geänderten Weltlage wieder in den Cheyenne Mountain-Komplex zurück verlegt werden.