Burgas ist mit 306.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Bulgariens. Die Stadt ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz Burgas sowie der Gemeinde Burgas. Als Industrie- und Hafenstadt ist sie das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des gesamten Südostens von Bulgarien. Die Stadt ist führend auf den Gebieten Umwelt und nachhaltige Entwicklung.
Westlich der Stadt ist mit LUKoil Neftochim die größte Raffinerie Südosteuropas und der größte Arbeitgeber Bulgariens angesiedelt. Durch die gute Verkehrsanbindung auf Straßen, Schienen und Gewässern ist Burgas einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Landes. Der Hafen Burgas ist der größte Hafen und einzige Rohölhafen Bulgariens sowie der Heimathafen der bulgarischen Übersee-Fischfangflotte, der Schwarzmeermarine und der Küstenwache. Die Stadt ist das Zentrum der bulgarischen Fischfang- und Fischverarbeitungsindustrie. Der Flughafen Burgas ist nach dem Flughafen Sofia der meistfrequentierte Flughafen Bulgariens.
Burgas ist eine touristisch überregional bekannte Stadt. Die geografische Lage zwischen mehreren unter Naturschutz stehenden Seen, das Schwarze Meer, die antiken und mittelalterlichen Siedlungen und die Festivals ziehen nicht nur Besucher aus den Balkanländern, sondern aus ganz Europa und Asien an. Die Kathedrale der Heiligen Brüder Kiril und Methodius und das Naturschutzgebiet Poda wurden in die Liste der 100 nationalen touristischen Objekte in Bulgarien aufgenommen. Das Kloster Sweta Anastasia auf der vorgelagerten gleichnamigen Insel ist das einzige im Schwarzen Meer erhaltene mittelalterliche Inselkloster. Burgas besitzt ein Schauspielhaus, ein Kinder- und Puppentheater, ein Opernhaus, eine Philharmonie sowie mehreren Kunstgalerien. Burgas verfügt als einer der wenigen Städte Bulgarien über ein Opern- und Balletttheaterhaus, das sich in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone befindet. 2000 wurden die staatliche Oper und die Philharmonie von Burgas zu einer Institution vereinigt. Die Philharmonie wurde 1947 staatliche Institution, ihre Anfänge waren jedoch 1910 die Gründung des Musikvereins Rodni swuzi. Die Philharmonie nutzt sowohl ihre eigene Bühne als auch die des Opernhauses.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts spiegelt sich die dynamische wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Hafenstadt auch in ihre Architektur wider. Obwohl heute architektonisch die schnell errichteten Flüchtlingsunterkünfte und die Architektur der sozialistischen Jahre die Stadtviertel und ehemaligen Gemeindedörfern prägen, wurden in Burgas 264 Gebäude aus unterschiedlichen bulgarischen und europäischen Stilrichtungen zu Kulturdenkmälern ernannt. Die Hauptstraßen Alexandrowska und Aleko Bogoridi kreuzen sich beim Rathaus und prägen das Zentrum von Burgas und bilden die längste Fußgängerzone Bulgariens. Der südliche Verlauf der Aleko Bogoridi-Straße vom Rathaus aus trägt den Namen Ferdinandova zum Andenken an Zar Ferdinand I.. Rechts und links und in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone sind neben zahlreichen Geschäften, Cafés, Restaurants und Bars auch der Großteil der Sehenswürdigkeiten der Stadt konzentriert. So beginnt die ul. Alexandrowska am Bahnhofsvorplatz (Zariza-Joana-Platz), führt am Rathaus mit der Stadtuhr, am Besistan, dem Denkmal der russischen Soldaten, am Amtsgericht und an der Kirche Iwan Rilski vorbei und endet bei der Freien Universität von Burgas. In der Straße, die den Namen von Alexander von Bulgarien trägt, befinden sich auch die ehemaligen Gebäude der Agrarbank (heute Bulbank) und der bulgarischen Nationalbank (heute Nationales Institut für Soziale Sicherheit) sowie das 71 Meter hohe Hotel Bulgaria. In den letzten Jahren wurden viele der Sehenswürdigkeiten restauriert. Über die Aleko-Bogoridi-Straße gelangt man zum Archäologischen Museum, zum Meeresgarten und zur Strandpromenade.