Boulogne-Billancourt ist eine französische Gemeinde mit 120.000 Einwohnern südwestlich von Paris und der Hauptort (französisch: Sous-Préfecture) des Arrondissements Boulogne-Billancourt im Département Hauts-de-Seine in der Region Île-de-France. Die Einwohner werden Boulonnais genannt. Die Stadt gilt zum einen als einer der vornehmsten Vororte von Paris, zum anderen ist sie gen Süden hin auch durch industrielle Betriebe (während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Ansiedlung des französischen Automobilherstellers Renault) und moderne, mittelständische Wohnblöcke gekennzeichnet. Die Stadt zählt gemeinhin als wichtigstes Zentrum der Zwischenkriegsarchitektur, insbesondere der 1930er Jahre von ganz Frankreich.
Boulogne-Billancourt grenzt direkt an das östlich liegende 16. Arrondissement der Hauptstadt an und ist über zahlreiche Verkehrsverbindungen mit Paris verbunden. Wegen der praktisch lückenlosen Bebauung über die Stadtgrenze hinweg wird Boulogne-Billancourt auch als das 21. Arrondissement von Paris bezeichnet. Nördlich der Stadt befindet sich der bekannte Bois de Boulogne. Boulogne-Billancourt liegt am rechten Ufer einer Flussschlinge der Seine, die den Ort nach den übrigen drei Seiten begrenzt.
1860 wurde Boulogne mit der Ortschaft Billancourt vereinigt. Dort war Ende des 19. Jahrhunderts das erste Automobil von Renault entstanden. Noch heute hat das Unternehmen dort seinen Hauptsitz, ebenso wie der Elektronikkonzern Thomson und das Unternehmen Vallourec. Der Name der Stadt wurde 1924 von Boulogne-sur-Seine in die heutige Form Boulogne-Billancourt geändert. Zu den Sehenswürdigkeiten (Liste der Monuments historiques in Boulogne-Billancourt) gehören:
Das Musée départemental Albert-Kahn beherbergt die Sammlungen von Albert Kahn, die unter dem Titel Les Archives de la Planète 72.000 zwischen 1909 und 1931 zusammengetragene Autochromes, 4000 Schwarzweißfotos und mehrere hundert Stunden Film enthalten. Das Museum befindet sich in dem ebenfalls von Albert Kahn Ende des 1894–1910 angelegten Garten, der in seinen einzelnen Bereichen die Gartenkultur verschiedener Länder widerspiegelt
Weitere Museen sind das Musée – Jardin Paul Landowski, wo Werke des Bildhauers ausgestellt sind, das Musée des Années Trente (MA30, Museum der Dreißiger Jahre), das Musée Paul-Belmondo, wo Werke des Künstlers – Vater von Jean-Paul Belmondo – ausgestellt sind, und schließlich das Musée Renault, das natürlich dem Auto, insbesondere aber der Firma Renault, gewidmet ist
La Seine Musicale auf der örtlichen Seine-Insel Île Seguin, ein am 21. April 2017 mit einem Konzert von Bob Dylan eingeweihtes Kulturzentrum mit z. B. im Konzertsaal Auditorium bis zu 1150 Plätzen