Das Périgord ist eine Landschaft und historische Provinz im Südwesten Frankreichs, die für ihr reiches historisches Erbe, ihre herausragende Küche und das milde Klima bekannt ist. Der Name leitet sich vom keltischen Volksstamm der Petrocorii ab. Seit über 2000 Jahren haben sich seine Grenzen nur minimal verändert: Das Gebiet erstreckt sich etwa innerhalb eines gedachten Kreises von 100 Kilometern Durchmesser um seine Hauptstadt Périgueux. Die Einwohner des Périgord nennen sich Périgordins.
Lange Zeit war das Périgord eine Grafschaft im mittelalterlichen Frankreich. Diese war als Grenzgebiet in den Kriegen zwischen England und Frankreich im Mittelalter stark umkämpft und wurde im Jahr 1607 durch Heinrich IV. mit der französischen Krone vereint.
Das Gebiet des Périgord entspricht heute dem Département Dordogne und ist damit Teil von Aquitanien, der südwestlichsten französischen Region. Historisch gesehen gehören auch kleinere Teile der Départements Lot-et-Garonne und Lot hinzu. Das Becken von Brive im Département Corrèze nimmt eine Übergangsstellung zwischen Périgord und Limousin ein.
In jüngerer Zeit ist sich das Périgord seiner langen Geschichte und Tradition, insbesondere aber seiner touristischen Qualität bewusst geworden. Heute werden viele leer stehende oder verfallende Herrenhäuser, Bauernhöfe, Mühlen und Schlösser von Ausländern erworben, die diese renovieren und ihr sommerliches oder sogar dauerhaftes Domizil aufschlagen. Führend sind hierbei Engländer, aber auch Niederländer und Deutsche interessieren sich vermehrt für die Region als Lebensmittelpunkt.
Das Périgord wird heute in mehrere Gegenden unterteilt, die aus touristischen und historischen Gründen benannt wurden und nur für das Département Dordogne verwendet werden:
Das Périgord Vert (grünes Périgord) liegt im hügeligen, waldreichen Norden, der bereits klimatische Ähnlichkeit mit dem raueren, feuchten Klima des angrenzenden Limousin hat.
Das Périgord Blanc (weißes Périgord) bildet einen breiten, von West nach Ost verlaufenden Streifen durch das Zentrum mit der Hauptstadt Périgueux und schuldet seinen Namen den ausgedehnten Kalkplateaus, die beiderseits der fruchtbaren Flussniederung der Isle liegen. Auch die kargen Züge der Double und das Ribéracois gehören hierzu.
Das Périgord Noir (schwarzes Périgord) bildet den Südosten mit der Stadt Sarlat-la-Canéda und ist mit dichten, dunklen Eichen- und Pinienwäldern bestanden.
Das Périgord Pourpre (purpurnes Périgord) im Südwesten um die Stadt Bergerac ist Hauptanbaugebiet des Weins. Der Begriff “purpurnes Périgord” wurde erst 1970 aus touristischen Überlegungen heraus neu eingeführt. Die Einwohner verwenden weiterhin die traditionelle Bezeichnung “Bergeracois”.
Die Grenzen zwischen den vier Landschaften sind nicht administrativ festgelegt und variieren daher je nach Sichtweise. Im Allgemeinen entsprechen diese fast den vier Arrondissements des Départements Dordogne. Seit älterer Zeit belegt sind nur die Bezeichnungen Périgord Blanc und Périgord Noir. Die Gegend um Périgueux wird teilweise auch Périgord Central genannt.