Das südamerikanische Pantanal ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. Obwohl das artenreiche Feuchtbiotop unter Naturschutz gestellt und seit 2000 zum Welterbe durch die UNESCO erklärt wurde, ist es durch Industrialisierung und Rodung akut gefährdet. Mit etwa 230.000 km² Fläche ist das Pantanal fast genauso groß wie die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. Das Pantanal befindet sich im mittleren Südwesten von Brasilien in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul sowie dem Mato-Grosso-Plateau – kleine Teile des Pantanals reichen noch in den Osten der sich jeweils westlich anschließenden Nachbarstaaten Paraguay und Bolivien.
In Poconé beginnt die bekannte Transpantaneira, eine aufgeschüttete Straße, die 145 Kilometer in den Pantanal führt. Sie beinhaltet 127 größere und kleinere Holzbrücken, die oftmals in einem abenteuerlichen Zustand sind und regelmäßig geflickt werden. 1973 wurde mit dem Bau einer Nord-Südverbindung begonnen, die bis zur BR-262 reichen sollte. Allerdings wurde das Projekt nur im Bundesstaat Mato Grosso realisiert. Die durchgängige Erdstraße, die jedes Jahr repariert und an vielen Stellen neu befestigt werden muss, endet an der Grenze zum Bundesstaat Mato Grosso do Sul bei Porto Jofre.
In diesem einzigartigen Naturparadies gibt es mit geschätzten 665 Arten von Vögeln mehr als im gesamten Europa, und Ornithologen bezweifeln, dass schon alle entdeckt werden konnten. Das Pantanal hat das größte Vorkommen von Hyazinth-Aras in Brasilien und es ist ein sehr wichtiges Rückzugsgebiet für den vom Aussterben bedrohten Riesenotter geworden. Unter den etwa 123 Säugetierarten befinden sich die Raubtiere Jaguar, Puma und Ozelot, und ihre Beutetiere wie Sumpfhirsche, Pekaris und Capybaras, die größten Nagetiere der Welt, die bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Weiterhin gibt es mindestens 2000 Pflanzenarten, 269 Fischarten, unzählige Reptilien und Amphibien sowie eine Vielzahl von Insekten. Der Vogel Jabiru, der Riesenstorch, ist das Symbol des Pantanals. Kaimane bevölkern mit 35 Millionen Exemplaren dieses Gebiet. Wenn der Río Paraguay von Oktober bis März das Pantanal überflutet, ist das Sumpfgebiet mit riesigen Seerosen, Victoria, bedeckt.
In neuerer Zeit ist das Pantanal durch Ethanolfabriken in seinem Einzugsbereich bedroht, deren ungeklärte Abwässer in das weit verzweigte Flusssystem des Feuchtgebietes gelangen. Gleichzeitig bedroht auch die Errichtung neuer Zuckerrohr- und Sojaplantagen in den Rückzugsgebieten der Hochland-Cerrados den Artenreichtum, verstärkt durch den Einsatz schwerer Landmaschinen die Erosion mit nachfolgender Veränderung der Wasserführung der Flüsse, und verschlechtert die Wasserqualität durch den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden. Eine Studie der Umweltorganisation Conservation International do Brasil kommt zu dem Schluss, dass die natürliche Pflanzenwelt schon im Jahr 2050 komplett ausgelöscht sein könnte, wenn die Zerstörung im gleichen Tempo weitergeht wie bisher.
Seit Jahrzehnten ist das Pantanal ein beliebtes Ziel von Naturliebhabern und Ökotouristen. So ist es möglich das Pantanal durch die lokalen Fazendas kennenzulernen. Diese Farmen bieten teilweise Herberge an und sind im südlichen Teil des Pantanal meistens mit Flugzeugen oder einem Jeep erreichbar. Im nördlichen Teil erreicht man das Pantanal über die Transpantaneira Straße und im Süden führt die sogenannte Estrada Parque direkt am Buraco das Piranhas in das Herz des Pantanals.
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