Das Museo del Prado ist eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Es zählt rund 2,7 Millionen Besucher pro Jahr. Ursprünglich wurde der Prado als eine Pinakothek und Glyptothek gegründet, heute umfasst das Museum auch bedeutende Sammlungen von mehr als 5.000 Zeichnungen, 2.000 Drucken, 1.000 Münzen und Medaillen und nahezu 2.000 Kunstgegenständen. Die Skulpturensammlung hat mehr als 700 Objekte und weitere Fragmente. Die etwa 3.000 Gemälde begründen den Rang des Prado als eines der bedeutendsten Museen der Welt, neben der weltweit besten Sammlung spanischer Maler werden unter anderem auch holländische Meister und einige Werke von Botticelli, Caravaggio, Albrecht Dürer, Rembrandt gezeigt.
Ferdinand VII. wollte 1814 eine Pinakothek nach dem Vorbild des Louvre schaffen. 1818 waren schließlich die Räumlichkeiten für ein neues Museum gefunden, das von Karl III. geschaffene Gebäude des Königlichen Museums der Naturwissenschaften im Prado de San Jerónimo (Wiese des Heiligen Hieronymus). Es wurde zwischen 1785 und 1808 vom Architekten Juan de Villanueva erbaut und von Antonio López Aguado für seinen neuen Zweck ab 1818 renoviert.
Am 19. November 1819 wurde das Museo del Prado unter dem Namen Museo Real de Pintura y Escultura (Königliches Museum für Malerei und Bildhauerei) eingeweiht. Die Sammlungen des Museo de la Trinidad (Dreifaltigkeitsmuseum) werden 1872 in den Prado aufgenommen. Ab dem Jahr 1971 wurden die Werke des 19. und 20. Jahrhunderts in das Museo Reina SofÃa ausgegliedert.
Auslöser für eine Erneuerung des überalterten Museums war der 1989 begonnene spektakuläre Umbau des Louvre. Ein erster Architektenwettbewerb scheiterte wegen Uneinigkeit für den Siegerentwurf. Nach einem zweiten Wettbewerb 1997 wurde dem Pritzker-Preisträger Rafael Moneo der Auftrag für einen Erweiterungsbau hinter dem Prado erteilt. Seit Jahrzehnten zerfiel der barocke Kreuzgang des angrenzenden Jerónimo-Klosters, der bereits von den napoleonischen Truppen zusammengeschossen wurde. Im Erweiterungsbau ist nun der Kreuzgang Stein für Stein abgetragen, restauriert und überdacht worden, zwischen den Balustraden sind heute zum Teil Skulpturen aufgestellt. Nach einer Verzögerung 2005 konnte im Oktober 2007 schließlich der Erweiterungsbau eröffnet werden. Ein unterirdischer Gang verbindet beide Gebäude. Damit vergrößert sich die Ausstellungsfläche um mehr als die Hälfte. Es gibt nun auch einen Konferenzsaal für 400 Zuhörer, ein neues Gemäldedepot und eine neue Bibliothek.