Das Haus an der Uferstraße oder Haus am Kai ist eine inoffizielle, aber weit verbreitete Bezeichnung für ein Wohngebäude in Moskau direkt am Ufer des Flusses Moskwa, an der Bersenewskaja-Uferstraße schräg gegenüber dem Kreml. Dem Zweck des Bauwerks entsprechend lautete dessen offizieller Name ursprünglich Haus der Regierung. Das Gebäude wurde in den Jahren 1928–1931 auf einer Fläche von rund drei Hektar errichtet. Es steht auf der künstlichen Insel zwischen der Moskwa und dem Wasserumleitungskanal nahe dem historischen Stadtviertel Samoskworetschje, neben der Bolschoi-Kamenni-Brücke, die am anderen Ufer direkt neben den Kremlmauern endet.
Heutzutage dient das Gebäude nach wie vor als Wohnhaus, wenngleich es längst nicht mehr zu den luxuriösesten Wohnquartieren Moskaus zählt. Nichtsdestoweniger sind die Wohnungen vor allem aufgrund der zentralen Lage und der Repräsentativität des Hauses begehrt und daher sehr teuer. Im Gebäude ist seit 1989 auch ein Museum untergebracht, in dem sich Besucher mit der Geschichte des Hauses bekannt machen können. Das Museum wird von Juri Trifonows Witwe Olga Trifonowa geleitet.
Das Haus gilt als ein Beispiel für den sogenannten russischen Konstruktivismus. Das monumentale, mit seiner von Grau dominierten Fassade recht düster anmutende Gebäude bot den Regierungsmitgliedern und hochrangigen Parteifunktionären, für die es gebaut wurde, einen für die damalige Zeit außerordentlich hohen Wohnkomfort, insbesondere im Vergleich zu der damals in großen Städten der Sowjetunion vorherrschenden extremen Wohnungsnot. Während sich die einfache Stadtbevölkerung fast ausschließlich mit mehrfach belegten Zimmern in heruntergekommenen Altbauten begnügen musste, erhielten die Bewohner des neuen Hauses an der Uferstraße geräumige Mehrzimmerappartements mit fünf Meter hohen Zimmern, Telefonanschluss, Gasherd und Zentralheizung sowie etlichen nur den Hausbewohnern zugänglichen Gemeinschaftseinrichtungen wie Sporthalle, Tennisplatz, Kindergarten, Bibliothek und Wäscherei. Bis zur Fertigstellung des Hauses wurden die Mitglieder des Staatsapparats vorwiegend im Kreml selbst sowie in einigen Hotels der Stadt untergebracht.
Während der Stalinschen Säuberungen Mitte bis Ende der 1930er-Jahre wurden rund 250 Hausbewohner, die unter verschiedenen Vorwänden als “Hochverräter” und “Volksfeinde” eingestuft wurden, verhaftet und die meisten davon hingerichtet, darunter Walentin Trifonow. Den angsterfüllten Alltag der Hausbewohner beschrieb sein Sohn Juri Trifonow in seinem 1976 erschienenen Roman Das Haus an der Uferstraße (in Deutschland auch bekannt als Das Haus an der Moskwa). Gerade dieses Buch Trifonows war es, das dem Haus seinen bis heute gängigen Namen “Haus an der Uferstraße” beschert hat.
Lutherstadt Wittenberg ist die Kreisstadt des Landkreises Wittenberg im östlichen Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Sie liegt an der Elbe zwischen...