Das Great Barrier Reef (deutsch: Großes Barriereriff) vor der Nordostküste Australiens im Korallenmeer ist das größte Korallenriff der Erde. Im Jahr 1981 wurde es von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt und wird auch als eines der sieben Weltwunder der Natur bezeichnet. Am 11. Juni 1770 entdeckte der britische Seefahrer James Cook das Große Barriereriff, als er während seiner ersten Südseereise (1768–1771) dort mit seinem Schiff HMS Endeavour auf Grund lief.
Etwa zwei Millionen Touristen besuchen das Riff jedes Jahr. Entsprechend wichtig ist der marine Tourismus für das nördliche Queensland. Es gibt etwa 820 Anbieter von Fahrten zum Riff, die ungefähr 1.500 Boote, Hubschrauber und Kleinflugzeuge für Touren zum Riff bereitstellen. Sie operieren von den Küstenstädten aus, wobei sich 85 % des Tourismus auf die beiden Städte Cairns und Airlie Beach konzentriert. In den Städten bieten die Unternehmen Ausflüge an, von Tagestouren bis zu mehrwöchigen Segeltörns. Die Fahrzeuggröße reicht von kleinen Segelbooten bis hin zu großen Katamaranen, die über 400 Plätze haben. Ungefähr 40 % des Tourismusgeschäfts liegt dabei in den Händen der zehn größten Anbieter. Trockenen Fußes kann man das Riff sowohl durch eine Fahrt mit einem Glasbodenboot oder einem Halb-U-Boot bestaunen, als auch durch einen Besuch eines der unzähligen Unterwasserobservatorien. Die am meisten nachgefragte Art des Rifferlebnisses ist allerdings das Schnorcheln oder Tauchen. Ideale Reviere zum Tauchen und Schnorcheln liegen am äußeren Gürtel des Riffs, dem Outer Barrier. Begünstigt durch die Nähe zum offenen Meer ist die Sichtweite unter Wasser erhöht, da sich weniger Sedimente im Wasser ablagern können. Eigens für den Massentourismus und Tauchanfänger wurden Pontons im Außenriff fest verankert, die mit Schiffen angefahren werden. Oftmals sind die umgebenden Gebiete mit Netzen abgegrenzt, um Taucher und Schnorchler vor Angriffen von Riff-Haien zu schützen. Erfahrene Taucher benutzen Tauchsafari-Boote, die meist von Cairns oder Port Douglas auslaufen, um die an entlegenen Tauchplätzen im Riff zu tauchen.
Das Great Barrier Reef liegt nordöstlich von Australien an der Ostküste des Bundesstaates Queensland im Südpazifik und erstreckt sich von der Torres-Straße vor Papua-Neuguinea bis zur Lady-Elliot-Insel, die etwa 75 Kilometer nordöstlich von Bundaberg liegt. Es ist inzwischen auf eine Länge von gut 2.300 Kilometern angewachsen und erreicht damit eine Ausdehnung vom 10. bis zum 24. südlichen Breitengrad.
Aufgrund der Dimension ist das Riff zur besseren Unterscheidung in mehrere Sektionen (Abschnitte) aufgeteilt. Diese lauten von Nord nach Süd:
Far Northern Section
Northern Section
Cairns Section (auch Tropical Northern)
Central Section (auch Whitsunday Section)
Southern Section (auch Mackay Capricorn Reefs).
Das Riff liegt zwischen 30 Kilometern (bei Cairns) und rund 250 Kilometern (bei Gladstone) von der fast parallel verlaufenden australischen Ostküste entfernt. Es besteht aus einer Kette von über 2.900 Einzelriffen, knapp 1.000 Inseln, wie z. B. den Whitsunday Islands oder Dunk Island, und unzähligen Sandbänken. Die Fläche des Great Barrier Reef beträgt etwa 347.800 km². Es kann mit bloßem Auge vom Weltraum aus gesehen werden.