Dallas in Texas

Freitag, 26. Oktober 2018 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  6 Minuten

Southfork Ranch © Sf46

Southfork Ranch © Sf46

Dallas ist die drittgrößte Stadt im Bundesstaat Texas und die neuntgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. Die Stadt hat eine Fläche von 997,1 km² und ist auch Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys. Dallas hat 1,3 Millionen Einwohner und ist das kulturelle und ökonomische Zentrum des zwölf Countys umfassenden Großraums Dallas-Fort-WorthArlington. Dallas ist eine von elf Weltstädten der USA. Die 1841 gegründete Stadt war durch ihre strategische Lage an zahlreichen Eisenbahnlinien ein wichtiges Zentrum der Öl– und Baumwollindustrie. Heute ist die Wirtschaft hauptsächlich von der Telekommunikations-, Computer-, Finanzdienstleistungs– und Transportbranche bestimmt.

Am 22. November 1963 wurde der damalige US-Präsident John F. Kennedy auf der Elm Street erschossen, während seine motorisierte Eskorte über die Dealey Plaza in der Innenstadt von Dallas fuhr. In Dallas befindet sich die Präsidentenbibliothek von George W. Bush, dem 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Um die Jahrhundertwende wurde Dallas zum bedeutendsten Markt für Drogeriewaren, Bücher, Juwelen und Spirituosen im Südwesten der Vereinigten Staaten und zu einem Handelszentrum für Baumwolle, Getreide und Büffelprodukte. Schnell wurde sie zum weltweit führenden Baumwoll-Inlandmarkt und konnte sich auch als Marktführer in der Sattlerei und im Bau von Entkörnungsmaschinen für Baumwolle etablieren. So wurde Dallas im beginnenden 20. Jahrhundert rasch von einem landwirtschaftlichen Zentrum zu einem Zentrum für Bankwesen, Versicherungen und andere Geschäfte.

1930 wurde 160 km östlich von Dallas Öl entdeckt, die Stadt wurde dadurch schnell zum Zentrum der Ölindustrie in Texas und Oklahoma. 1958 erfand Jack Kilby bei Texas Instruments die integrierte Schaltung; damit begann die Entwicklung des Gebiets als ein Zentrum für die Herstellung von Hochtechnologie. Während der 1950er und 1960er Jahre wurde Dallas das drittgrößte Technologiezentrum in den Vereinigten Staaten. So entstanden etwa Unternehmen wie Ling-Temco-Vought (LTV Corporation) und Texas Instruments. 1957 öffneten zwei Bauträger (Trammell Crow und John M. Stemmons) einen Möbelmarkt, aus dem später das Dallas Market Center entstand, das heute der größte Großhandelsmarkt der Welt ist.

In den 1970er und 1980er Jahren erfuhr Dallas einen wahren Bauboom, der der Innenstadt ihre prominente Silhouette verlieh, die z. T. von berühmten Architekten beeinflusst wurde. Mit dem Umzug von einem Teil der Ölindustrie nach Houston und dem aufkeimenden Computer- und Telekommunikationsmarkt fing Dallas an, die Kernindustrie auf die Technologiebranche zu konzentrieren. In den späteren 1980ern brach die Wirtschaft während der Savings-and-Loan-Krise in Dallas fast völlig zusammen. Hunderte Rohbauten blieben unvollendet stehen. Wegen des riesigen weltweiten Erfolgs der Fernsehserie Dallas wurde die Stadt in den 1980er Jahren zu einer der prominentesten US-Städte. Anfang der 1990er Jahre konnte sich die Wirtschaft wieder deutlich erholen. Wegen der ansässigen Industrie im Bereich der Hochtechnologie erhielt Dallas in Anlehnung an das kalifornische Silicon Valley den Spitznamen “Silicon Prairie”.

Stone Street Gardens in Downtown Dallas © flickr.com - MasonPelt/cc-by-sa-2.0 Skyline of Dallas from the Stemmons Corridor © Drumguy8800/cc-by-sa-3.0 Downtown Dallas © flickr.com - fcn80/cc-by-sa-2.0 Downtown Dallas © flickr.com - Alan Botting/cc-by-sa-2.0 Southfork Ranch © Sf46 Klyde Warren Park © Kevin1086/cc-by-sa-3.0 Dallas County Courthouse houses the Old Red Museum © Leaflet/cc-by-sa-3.0 Dallas Arts District © Gattacal/cc-by-sa-4.0
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Stone Street Gardens in Downtown Dallas © flickr.com - MasonPelt/cc-by-sa-2.0
Der Arts District in der Innenstadtbeherbergt viele kulturelle Einrichtungen. Erwähnenswert sind vor allem das Dallas Museum of Art, die Dallas Opera, das Dee and Charles Wyly Theatre des Dallas Theater Center, das Morton H. Meyerson Symphony Center, die Trammell & Margaret Crow Collection of Asian Art, das Nasher Sculpture Center. Der Distrikt beherbergt auch die regional bekannte Booker T. Washington High School for the Performing and Visual Arts. Weitere überregional bekannte Museen und Galerien sind die Kunsthalle Dallas Contemporary mit wechselnden Ausstellungen und das Meadows Museum (in der Enklave University Park), das eine bedeutende Sammlung spanischer Kunst zeigt.

Das Kalita Humphreys Theater, 1959 erbaut von Frank Lloyd Wright, war die ehemalige Spielstätte des Dallas Theater Center und wird seit 2009 von verschiedenen freien Gruppen bespielt. Der Stadtteil Deep Ellum wurde während der 1920er und 1930er als Jazz– und Blueszentrum des amerikanischen Südens populär. Unter anderem spielten Musiker wie Blind Lemon Jefferson, Robert Johnson, Huddie “Leadbelly” Ledbetter und Bessie Smith in den hier ansässigen Clubs. Heute wohnen in Deep Ellum zahlreiche Künstler, die neben Kneipen, Lokalen und Veranstaltungsorten ihre Ateliers haben. Auch die Sprayerszene konnte sich in Deep Ellum stark verbreiten – zahlreiche Graffiti und Wandgemälde bedecken Tunnel, Gebäude, Gehwege und Straßen.

Die Innenstadt von Dallas ist von mehreren hohen Bauwerken geprägt. Höchstes Bauwerk der Stadt ist der Mitte der 1980er Jahre fertiggestellte und 281 Meter hohe Wolkenkratzer Bank of America Plaza. Das bis dahin höchste Bauwerk war der Renaissance Tower mit 270 Metern Höhe und 56 Stockwerken. Die Dallas City Hall, in der sich die Stadtregierung befindet, fällt durch ihre Architektur auf, welche teilweise an eine umgekehrte Pyramide erinnert. Die Skyline wird neben den Hochhäusern auch von dem 171 Meter hohen Aussichtsturm Reunion Tower geprägt, der durch eine geodätische Kuppel als Turmkorb auffällt. Das Majestic Theatre wurde als 1977 als erstes Gebäude der Stadt unter Denkmalschutz gestellt.

Kulinarisch ist Dallas bekannt für Barbecue-Spezialitäten sowie mexikanische und Tex-Mex-Küche. Berühmte Lokale sind El Fenix, Mi Cocina, Bone Daddy’s Barbeque und The Mansion on Turtle Creek. In Dallas gibt es mehr Restaurants pro Kopf als in New York City.

Lesen Sie mehr auf Stadt Dallas, Dallas Tourismus, Southfork Ranch, Wikivoyage Dallas und Wikipedia Dallas (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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