Der Chagos-Archipel ist eine Inselgruppe im Indischen Ozean. Er ist unter dem Namen Chagos Archipelago ein Britisches Überseegebiet, der letzte noch verbliebene Teil des Britischen Territoriums im Indischen Ozean, und dient den USA als Marine- sowie Luftwaffenstützpunkt. Die Insel Diego Garcia wurde 1966 von Großbritannien für zunächst 50 Jahre an die USA verpachtet, die dort “eine Basis mit 5000 Mann Besatzung, Langstreckenbombern, Kriegsschiffen verschiedenster Grösse, U-Booten, einem Arsenal an Nuklearwaffen und modernsten Lauschanlagen möglichst unbeobachtet betreiben” wollten. Der Pachtvertrag wurde zwischenzeitlich bis 2036 verlängert.
Der Archipel liegt inmitten des Indischen Ozeans, ca. 2150 km von Mauritius entfernt, etwa 1600 km südwestlich von Indien, 500 km südlich der Malediven sowie etwa 1900 km östlich der Seychellen. Die Inselgruppe besteht aus zahlreichen Atollen, von denen einige komplett vom Meer überspült sind, andere lediglich bei Flut. Größtes Objekt ist die Great Chagos Bank, ein umfangreicher Komplex aus Korallenriffen mit atollartiger Struktur, der eine Fläche von über 12.000 km² einnimmt. Die Landfläche aller Inseln des Archipels ist mit 63,17 km² vergleichsweise gering. Größte Insel ist die Hauptinsel des Atolls Diego Garcia mit etwa 27 km² Fläche. Folgende Atolle und Inseln gehören zum Chagos-Archipel (von Norden nach Süden): Speakers Bank (bei Flut überspült), Blenheim Reef (bei Flut überspült), Peros Banhos, Salomon Islands, Great Chagos Bank mit Nelsons Island, Three Brothers, Eagle Islands und Danger Island, Egmont Islands, Diego Garcia.
Der Archipel wurde 1544 von dem Spanier Diego García de Moguer bei einer Expedition für die portugiesische Krone entdeckt, war zuvor jedoch schon den Maledivern bekannt. Ende des 17. Jahrhunderts beanspruchte Frankreich die Inselgruppe für sich. Die französische Kolonialmacht besiedelte die vier Atolle Diego Garcia, Egmont Islands, Peros Banhos und Salomon Islands. In Analogie zu Mauritius und den Seychellen haben sich trotz britischer Hoheit noch heute vielfach die französischen Inselnamen behauptet. Die neuen Bewohner kamen unter anderem von Réunion, Mauritius, Madagaskar und aus Mosambik. Darunter waren viele Sklaven, die auf Kokosplantagen und in der Fischerei arbeiten mussten. Im März 1786 machte eine kleine Expedition der Britischen Ostindien-Kompanie von Bombay aus den Versuch, die Insel Diego Garcia zu kolonisieren. Unerwarteterweise trafen die Briten bei ihrer Landung auf der Insel auf französische Pflanzer. Diese flüchteten auf das französische Mauritius (damals Isle de France) und die Briten nahmen Diego Garcia in Besitz. Der französische Gouverneur von Mauritius François de Souillac schickte ein Protestschreiben an die britischen Autoritäten nach Bombay und entsandte ein Kriegsschiff zum Chagos-Archipel. Daraufhin ließ der britische Gouverneur von BombayRawson Hart Boddam, der einen militärischen Konflikt vermeiden wollte, Diego Garcia im Oktober 1786 wieder evakuieren. Die Franzosen erklärten danach den Archipel offiziell zum französischen Besitz. Während der französischen Revolutionskriege und der napoleonischen Zeit verlor Frankreich nach und nach seine Besitzungen im Indischen Ozean an Großbritannien. 1794 wurden die Seychellen britisch und 1810 Mauritius mit Chagos. Im Ersten Frieden von Paris vom 30. Mai 1814 trat Frankreich auch offiziell fast alle seine kolonialen Inselbesitzungen an das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ab. Unter britischer Herrschaft wurde 1834 die Sklaverei abgeschafft. Im 19. Jahrhundert wanderten Fischer, Bauern und Plantagenarbeiter als Vertragsarbeiter zum Teil aus Indien ein. Gemeinsam mit den bisherigen Bewohnern bildeten sie das Volk der Chagossianer. Sie selbst nennen sich Îlois in der kreolischen Sprache nach dem französischen Wort für “Insulaner” oder “Inselbewohner”.
Der Chagos-Archipel wird in der Einstufung durch den Worldwide Fund for Nature (WWF) mit den nahegelegenen Malediven und dem indischen Insel-UnionsterritoriumLakshadweep zu einer Ökoregion zusammengefasst. Zusammengenommen bilden diese Inseln und Atolle das größte Atoll- und Korallenriffsystem der Welt. Das Klima ist ein tropisches Monsunklima mit einer Trockenzeit von Dezember bis März (der Zeit des Nordost-Monsuns im Winter) und einer Regenzeit von April bis Oktober (der Zeit des Südwest-Monsuns). Der Chagos-Archipel ist eines der am besten geschützten tropischen Inselsysteme. Die Inseln bieten Lebensraum für viele Arten, vor allem für Seevögel. Insgesamt wies BirdLife International zehn Important Bird Areas (IBA) aus, einschließlich der Barton Point Reserve auf Diego Garcia, welche die weltweit größte Population von Rotfußtölpeln beheimatet. Im November 2009 startete eine Gruppe von neun britischen Naturschutz- und Wissenschaftsorganisationen eine Kampagne zur Unterschutzstellung der Korallenriffe des Archipels. Das Meeresschutzgebiet Chagos Marine Protected Area wurde am 1. April 2010 ausgewiesen, es umfasst eine Fläche von 554.000 km² und gehört damit zu den weltgrößten marinen Schutzgebieten.
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