Block Island ist eine bewohnte Insel im Süden des US-Bundesstaates Rhode Island. Die 11 km lange, bis 5 km breite, birnenförmige Insel umfasst 25,211 km² und liegt rund 16 Kilometer vor der Küste, in der Nähe der Einfahrt zur Narragansett Bay. Die Landschaft besteht aus Küstenbuschland, Sandstränden und offenem Grasland. Über die gesamte Landfläche verteilen sich rund 300 Süß-, Salz- und Brackwassertümpel unterschiedlicher Größe. Sie stehen zum Teil unter Naturschutz und sind Rastplätze und Brutgebiete für zahlreiche Vogelarten.
Für Europa entdeckt wurde Block Island im Jahr 1524 von Giovanni da Verrazano. Der erste Europäer, der auf der Insel landete, war 1614 Adriaen Block, ein niederländischer Handelskapitän, der das Gebiet der New Netherlands, den Long Island Sound und den Connecticut River erkundete. Seine Aufzeichnungen bildeten die Grundlage für die 1614 erschienene früheste Landkarte von Connecticut und Rhode Island des niederländischen Kartografen Willem Blaeu, auf der bereits Block Island eingezeichnet ist. 1636 kam Captain John Oldham aus Boston auf die Insel, um mit den Indianern Handel zu treiben. Im Verlaufe einer Auseinandersetzung ermordeten ihn die Indianer, was die englischen Siedler der Massachusetts Bay Colony veranlasste, Block Island zu besetzen und dabei mehrere Indianer zu töten. 1648 wurde die Insel für 40 Pfund angekauft, von zunächst 16 Familien besiedelt und 1664 Teil der englischen Kolonie Rhode Island. Während der Amerikanischen Revolution blieb die Inselgemeinde neutral und pflegte Handelskontakte mit beiden Parteien. In den 1870er Jahren errichtete man bei Old Harbour, im Osten der Insel, eine große Hafenmole und baute mehrere Hotels, die heute zum National Register of Historic Places gehören. Seit dieser Zeit ist Block Island ein beliebtes und exklusives Touristenziel.
Block Island ist touristisch bestens erschlossen, es gibt zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und -häuser für Übernachtungsgäste. Die exorbitanten Grundstückspreise limitieren die Zahl der Ferienhäuser, was dazu beiträgt, dass schlimme Bausünden bisher verhindert werden konnten. Die historischen Häuser sind sorgsam gepflegt und restauriert, neue Häuser wurden oft von namhaften amerikanischen Architekten errichtet. Der bekannte Architekt Robert Venturi baute mehrere, hervorragend in die Landschaft integrierte Holzhäuser auf Block Island. Viele Touristen in den Sommermonaten sind Tagesgäste, dennoch konnte sich die Insel ihren kolonialen Charme bis heute erhalten. Im Juni jedes Jahres findet die Block Island Race Week, eine bekannte Segelregatta statt, an der häufig auch bekannte Persönlichkeiten teilnehmen.
Touristische Ziele sind die beiden historischen Leuchttürme, die Mohegan Bluffs sowie das Natur- und Vogelschutzgebiet im Norden. Das “Southeast Lighthouse” wurde 1875 aus Ziegelsteinen erbaut und liegt unmittelbar an der Kante der Mohegan Bluffs, einer steilen Klippe, die 60 Meter senkrecht zum Meer abfällt. Der 20 m hohe, oktogonale Turm mit dem daneben stehenden Haus für den Leuchtturmwärter wurde 1997 in die Liste der U.S. National Historic Landmarks aufgenommen. Seit 1990 sind der Leuchtturm und das beeindruckende Nebelhorn stillgelegt und von einem automatischen Leuchtfeuer ersetzt. Im Norden der Insel gibt es einen weiteren sehenswerten Leuchtturm. Das “Block Island North Light” wurde 1829 ganz aus massiven Granitblöcken auf der Halbinsel “Sandy Point” gebaut und sicherte den Long Island Sound und die Einfahrt zur Narragansett Bay. Der auf dem Wärterhaus errichtete Turm ist 15 Meter hoch. Die ursprüngliche Konstruktion, die in einem Dünengebiet errichtet wurde, hielt jedoch nur 20 Jahre. Da die Dünen wandern, musste der Leuchtturm schon viermal versetzt werden. Seit 1973 ist er stillgelegt. Heute ist dort eine in den Sommermonaten geöffnete Ausstellung über die einst sehr gefährliche Schifffahrt in den Gewässern vor Block Island.