Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands mehr als 28 Jahre lang ein Grenzbefestigungssystem entlang der Grenze zwischen den Westsektoren Berlins einerseits und dem Ostteil der Stadt sowie der umgebenden Deutschen Demokratischen Republik (DDR) andererseits. Auf Weisung der DDR-Regierung errichtet, ergänzte sie ab 1961 die Funktion der 1378 Kilometer langen innerdeutschen Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, die bereits mehr als neun Jahre vorher “befestigt” worden war, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen. In der DDR wurde sie als „befestigte Staatsgrenze“ oder (propagandistisch) als “antifaschistischer Schutzwall” bezeichnet (von Horst Sindermann geprägt). Hauptzweck war die Verhinderung der Flucht aus der DDR durch deren Einwohner, die dort als “ungesetzlicher Grenzübertritt” (Republikflucht) unter Strafe stand.
Die Berliner Mauer war Bestandteil und zugleich markantes Symbol des Konflikts im Kalten Krieg zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion. Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 trennte sie innerhalb der durch die Nachkriegsordnung der alliierten Siegermächte entstandenen Viersektorenstadt das Stadtgebiet von Groß-Berlin in zwei Teile: Berlin (West) und Ost-Berlin (“Hauptstadt der DDR”). Da die Mauer auch in dem ganzen West-Berlin umgebenden Gebiet der DDR errichtet wurde, war der Westteil der Stadt fortan eine von Mauern umgebene westliche Insel, auch „Schaufenster der freien Welt“ genannt.
Während der Teilung Berlins verlief entlang der Straße die Berliner Mauer. Berühmtheit erlangte die Bernauer Straße durch Fluchtaktionen aus den Fenstern von Häusern im Ostteil Berlins auf die Straße, deren Bürgersteig bereits in West-Berlin lag. Die nach Westen gelegenen Eingänge und Fenster dieser Häuser wurden sukzessive zugemauert, die Dächer mit Sperren versehen. Im Herbst 1961 hatte man die letzten Grenzhäuser dann zwangsgeräumt; die Gebäude wurden in den Jahren nach 1963 schließlich ganz abgetragen, um zu militärisch „übersichtlichen“ Verhältnissen unmittelbar an der Mauer zu kommen. An zehn namentlich bekannte Personen, die ihren Fluchtversuch im Bereich der Bernauer Straße mit dem Leben bezahlten, erinnert heute ein Gedenkstein an der Einmündung zur Swinemünder Straße.
Bekannt ist auch das Foto des jungen Bereitschaftspolizisten Conrad Schumann, der über Stacheldrahtrollen hinweg in das Gebiet des französischen Sektors sprang und dabei seine Maschinenpistole wegwarf. Der Vorfall ereignete sich an der Bernauer Ecke Ruppiner Straße. In der Bernauer Straße kam es auf Grund der besonderen örtlichen Gegebenheiten in den ersten Jahren der Mauer immer wieder zu Kontakten zwischen den Grenzsoldaten der DDR und West-Berliner Polizisten bzw. Zollbeamten; so gab es beispielsweise Gespräche über die Mauer hinweg oder die Übergabe von Zigaretten.
Die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain ist ein nach Öffnung der Berliner Mauer im Frühjahr 1990 von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemaltes Stück der Hinterlandmauer in der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree. Sie stellt mit einer Länge von 1316 Meter die längste dauerhafte Open-Air-Galerie der Welt dar. Die Künstler kommentierten in gut hundert Gemälden auf der ehemaligen Ostseite der Mauer mit den unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90.