Die Kathedra (Latein: cathedra – “Sitz”, “Lehrstuhl”) ist seit der Antike das Symbol der Vollmacht eines öffentlichen Amtsträgers (Katheder). Im Kirchenbau bekam die Kathedra, der Lehrstuhl des Bischofs, einen herausgehobenen Platz beim Altar und steht für die apostolische Amtsvollmacht wie auch für die Aufgabe des Bischofs, zu leiten und zu lehren. Zugleich bezeichnet Kathedra den Bischofssitz auch im institutionellen Sinn. mehr lesen…
Ein Katerfrühstück ist ein Frühstück, das die Beschwerden eines Katers nach übermäßigem Alkoholkonsum am Vorabend lindern soll. Ein Katerfrühstück besteht aus vermehrter Flüssigkeitszufuhr, um den Nachdurst zu stillen, sowie eiweiß- und fettreicher Kost, insbesondere Fisch, Saurem oder sauer Eingelegtem, wie Bismarckhering, Sauerkraut oder Rollmops. Andere Beispiele für ein Katerfrühstück sind die ungarische Lumpensuppe, in Österreich Wiener Saftgulasch oder Salonbeuschel, die koreanische Suppe Haejangguk, in Japan das Gericht Chazuke (bzw. Ochazuke) und in China Congee (eine dicke Reissuppe). mehr lesen…
Karakorum (für “schwarze Berge”, “schwarzer Fels” oder “schwarzes Geröll”) ist eine Ruinenstätte am Fuß des Changai-Gebirges in der Mongolei. Sie war zwischen 1235 und 1260 Hauptstadt des Mongolischen Reiches. Karakorum, die ehemalige altmongolische Hauptstadt des von Dschingis Khan im 13. Jahrhundert gegründeten Mongolenreiches, bildet auf einer Länge von 1,5 km eine etwa 2 km² große Stadtwüstung, die rund 320 km westlich von Ulaanbaatar im Tal des Orchon auf der Ostseite dieses Flusses liegt. Sie schließt sich an die Nordmauer des Klosters Erdene Dsuu an. Etwas südlich davon befindet sich die heutige Siedlung Charchorin. Im selben Flusstal gibt es in der Nähe auch kulturgeschichtliche Zeugnisse noch viel älterer Reiche. Dazu zählen Grabstätten alttürkischer Khane, die Ruinen der ostuigurischen Hauptstadt Char balgas (744–840 n. Chr.) und die der anderen Hauptstädte verschiedener Steppen- und alttürkischer Reiche. mehr lesen…
Plan of an ideal city of 100 000 inhabitants by Jean-Jacques Moll from 1801
Die Stadtplanung beschäftigt sich mit der Erarbeitung und Realisierung von wünschenswerten, den menschlichen Bedürfnissen entsprechenden zukünftigen Zuständen einer Stadt und ihrer Teilbereiche. Sie erarbeitet räumliche Konzepte und Prozesse und berücksichtigt dabei insbesondere ökonomische, ökologische, soziale, gestalterische und technische Gesichtspunkte. In der Regel ist sie staatlich institutionalisiert und ordnet verbindlich die Bodennutzung im Gemeindegebiet. Dies umfasst sowohl die öffentliche und die private Bautätigkeit als auch die raumbezogene Infrastrukturentwicklung, im Idealfall unter Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange mit dem Ziel der Konfliktminimierung. mehr lesen…
Das Luxemburger Abkommen (auch Wiedergutmachungsabkommen genannt, englisch: Reparations Agreement between Israel and West Germany) ist ein am 10. September 1952 geschlossenes Übereinkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland auf der einen Seite sowie Israel und der Jewish Claims Conference (JCC) auf der anderen. Inhalt des Abkommens waren Zahlungen, Exportgüter und Dienstleistungen im Gesamtwert von 3,5 Milliarden D-Mark, um die Eingliederung mittelloser jüdischer Flüchtlinge zu unterstützen, sowie die Selbstverpflichtung der Bundesrepublik zur Rückerstattung von Vermögenswerten. Dieses Abkommen wurde vom BundeskanzlerKonrad Adenauer (CDU) im Bundestag mit den Stimmen auch der SPD gegen Teile seiner Regierungskoalition durchgesetzt. 3 Milliarden waren für den Staat Israel bestimmt, 450 Millionen für die außerhalb Israels wohnenden vertriebenen Juden und 50 Millionen für jene, die keiner jüdischen Glaubensgemeinschaft mehr angehörten. Fast gleichzeitig liefen die Verhandlungen zum Londoner Schuldenabkommen. Die Ratifizierung beider Verträge war die politische Vorbedingung, um den Besatzungsstatus aufzuheben und die volle Souveränität der Bundesrepublik herbeizuführen. Die Vereinbarungen wurden in einem förmlichen Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel und zwei sogenannten Protokollen schriftlich festgehalten. mehr lesen…
Map of the “Heartland Theory”, as published by Halford Mackinder in 1904
Die Heartland-Theorie ist eine geopolitische und -strategische Theorie des britischen Geographen Halford Mackinder. In seinem Aufsatz “The geographical pivot of history” (1904), zunächst der Royal Geographical Society vorgelegt, später als Teil seines Werkes “Democratic Ideals and Reality” veröffentlicht, formulierte er diese Theorie zur Warnung an seine Landsleute. Er setzte sich mit der Bedeutung von Geographie, Technik, Wirtschaft, Industrie sowie Rohstoff- und Bevölkerungsressourcen für eine vergleichende Bewertung von Landmacht und Seemacht auseinander. Nach dem Ersten Weltkrieg aktualisierte er seine Theorie unter dem Eindruck des Krieges. Sein Heartland-Konzept gilt manchen als “die wohl bedeutsamste Idee in der Geschichte der Geopolitik.” Nach Mackinder kann die Weltoberfläche in folgende Gebiete eingeteilt werden: mehr lesen…
Minsk ist die Hauptstadt und gleichzeitig mit etwa 1,981 Millionen Einwohnern (Stand 2018) größte Stadt in Belarus. Sie ist zudem Hauptstadt der Minskaja Woblasz und Sitz der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Belarus mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern und Museen. Minsk liegt an der Swislatsch, einem Nebenfluss der Bjaresina. Minsk wurde 1918 zur Hauptstadt der kurzlebigen “Weißrussischen Volksrepublik“. 1922 wurde Minsk Hauptstadt der neugebildeten Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR), einer Teilrepublik der Sowjetunion. Die Einwohnerzahl stieg bis 1939 auf fast 240.000, wobei nun auch die Weißrussen die größte Bevölkerungsgruppe darstellten. mehr lesen…