Die Amerikanischen Jungferninseln
Freitag, 21. Oktober 2011 - 13:58 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: Caribbean / KaribikCategory/Kategorie: Allgemein Lesedauer: 7 Minuten Die Amerikanischen Jungferninseln sind eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik, östlich von Puerto Rico gelegen. Sie besteht aus den drei Hauptinseln Saint Croix, Saint John und Saint Thomas. Erst 1996 kam Water Island hinzu, daneben gibt es noch zahlreiche kleinere Inseln. Die Landschaft ist größtenteils steinig, hügelig bis gebirgig mit nur wenig ebener Fläche. Der höchste Punkt ist der Crown Mountain mit 474 m. Das Klima ist subtropisch, gemäßigt durch östliche Winde mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit und nur geringen Temperaturunterschieden über das Jahr. Die Regenzeit ist von Mai bis November. Aber auch hier sind Abweichungen möglich. Die Inseln liegen entlang der Anegada-Passage, einem Schifffahrtsweg zum Panamakanal.
1917 kauften die USA die Insel zusammen mit Saint John und Saint Croix für 25 Millionen Dollar, da man befürchtete, deutsche U-Boote könnten sich dort verstecken und Angriffe gegen US-Schiffe führen. Außerdem hatte es einen langen wirtschaftlichen Niedergang gegeben. Die USA verfolgten mit dem Kauf ein strategisches Ziel. Sie wollten die Kontrolle über die Karibik und über den Panamakanal gewinnen.
Die Korallenriffe im Osten der Insel St. John sind seit 2001 als Virgin Islands Coral Reef National Monument ausgewiesen. Hinzu kommen weitere Naturschutzgebiete die durch den National Park Service betreut werden. Tourismus und jede Art von Wassersport sind auf den Inseln dominierend.
Auf Saint Thomas befindet sich die Hauptstadt des Gebietes, Charlotte Amalie. Von 1672 bis 1917 war Saint Thomas die wichtigste der drei Insel-Kolonien im ehemaligen Dänisch-Westindien.
Sankt Thomas zog viele Piraten an, die in den vielen Buchten Unterschlupf fanden und von dort aus Schiffe in der Karibik plünderten. Die bekanntesten Seeräuber, die Saint Thomas besuchten, waren Blackbeard und Bluebeard. Noch 1822 beklagte sich die spanische Regierung darüber, dass Seeräuber ihren Aufenthalt auf Sankt Thomas hatten, wurde aber vom dänisch-westindischen Gouverneur abgewiesen. Erst 1829 endete die Zeit der Piraten.
1839 wurde Sankt Thomas Stützpunkt der britischen Royal Mail Steam Packet Gesellschaft. Nachdem die Gesellschaft die Insel verlassen hatte, kam die Hamburg-Amerika-Linie nach St. Thomas. Erst nach 1840 verließen viele die Insel. Am 3. Juli 1848 verkündete der dänische Gouverneur von Stolten die Aufhebung der Sklaverei, er kam damit einer drohenden Rebellion der in großer Überzahl auf den drei Inseln lebenden Sklaven zuvor. Die Bevölkerung setzte sich aus drei Gruppen zusammen, die Bevölkerungsmehrheit stellten die aus Afrika verschleppten Sklaven, von ihnen stammen auch die als Kreolen bezeichneten Mischlinge ab, diese besaßen einige Sonderrechte. Zur Gruppe der Europäer zählten neben den Kolonialbeamten und Soldaten aus dem dänischen Mutterland noch englischstämmige Plantagenbesitzer und Pflanzer.
Hauptort der etwa 5000 Einwohner zählenden Insel ist das westlich, in Richtung Saint Thomas, gelegene Cruz Bay, wo sich auch der Fährhafen befindet. Erst nach einem mehrjährigen Machtkampf Dänemarks mit Großbritannien um die unbebaute Insel kam Saint John 1762 zu Dänisch-Westindien. Dänische Kolonisten schafften mit der Hilfe afrikanischer Sklaven Zuckerrohrplantagen, deren Ruinen heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten zählen. Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich der wirtschaftliche Niedergang der Insel ab. Es gab Sklavenaufstände und der dänische Gouverneur Peter von Scholten ließ die farbigen Sklaven 1848 frei.
1956 kaufte der amerikanische Milliardär Laurance Rockefeller große Gebiete der Insel. Er schuf dort den Saint John National Park. Es entstanden Arbeitsplätze auf St. John und der Park wurde ein Anziehungspunkt für Touristen. Besondere Attraktionen sind, neben den besagten Ruinen aus den Zeiten des Zuckerrohranbaus, die Strände und damit verbundene Schnorchelmöglichkeiten (in Trunk Bay befindet sich der einzige “Underwater Trail” eines US-Nationalparks), sowie die verbleibende Primärbewaldung im Süden der Insel.
Sie ist mit einer Größe von 213 km² die größte und einer Einwohnerzahl von über 53.000 gleichzeitig die bevölkerungsreichste Insel der Jungferninseln. Die Einwohner heißen Crucians.
Die Insel wurde ursprünglich von den Kariben und den Arawak besiedelt. Christoph Kolumbus landete am 14. November 1493 auf der Insel und gab ihr den Namen Santa Cruz. Bei einer Auseinandersetzung mit den Bewohnern der Insel kam ein Spanier und eine Karibe ums Leben. Dieser Vorfall führte zu einem Krieg, der erst beendet war, als die Spanier ihre Kolonie auf der Insel aufgaben.
Im 17. Jahrhundert wurde Saint Croix von Engländern und Holländern besiedelt. Die beiden Kolonien gerieten jedoch bald in Konflikt miteinander. Wahrscheinlich gaben daher die Holländer ihre Siedlung auf. 1650 kam eine Spanische Flotte von 5 Schiffen und 1200 Soldaten von Puerto Rico. Diese besetzten die Insel und töteten alle Engländer. Die Spanier wurden jedoch wiederum kurz darauf von den Franzosen vertrieben.
In der Folge verkaufte De Poincy, französischer Gouverneur in St. Kitts, 1660 die Insel dem Malteserorden. Dieser verkaufte die Insel fünf Jahre später an die Französische Westindien-Kompanie weiter. Unter Gouverneur Dubois wurde die Insel wirtschaftlich bedeutend, da er dort über 90 Plantagen für Tabak, Zuckerrohr und Indigo anlegen ließ.
Peter von Scholten, der dänische Gouverneur, schaffte die Sklaverei auf Saint Croix 1848 ab. Bei einem Aufstand ehemaliger Sklaven dreißig Jahre später wurde die frühere Hauptstadt Frederiksted völlig zerstört.
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