Die Alte Synagoge (anfangs auch Synagoge am Steeler Tor genannt) ist heute das Haus jüdischer Kultur in Essen. Es befindet sich im Stadtzentrum an der Steeler Straße 29, nahe dem Essener Rathaus. Die Einrichtung, die nach Umbau als Haus jüdischer Kultur am 13. Juli 2010 neu eröffnet wurde, ist untergebracht im ehemaligen Synagogengebäude der jüdischen Vorkriegsgemeinde. Die Synagoge wurde nebst angeschlossenem Rabbinerhaus 1913, nach zweijähriger Bauzeit, nach Plänen des Architekten Edmund Körner fertiggestellt. Heute gehört das Gebäude zu den größten und besterhaltenen architektonischen Zeugnissen jüdischer Kultur der Vorkriegszeit in Deutschland.
Bis heute ist die Alte Synagoge in Essen das größte freistehende Synagogengebäude nördlich der Alpen, hinsichtlich des Raumvolumens sogar noch größer als die Berliner Neue Synagoge. Die mächtige freischwebende Kuppel hat eine Höhe von 37 Metern. Insgesamt ist der Bau 70 Meter lang. Sowohl in der Grundrissbildung als auch mit der Innenarchitektur integriert die Synagoge traditionelle jüdisch-orientalische mit abendländisch-christlichen Elementen. Vor allem die Gestaltung des Hauptraums zeigt Einflüsse des späten Jugendstils. Die drei großen Eingangstüren zur Synagoge waren mit achtzehn Medaillons mit jüdischen Motiven geschmückt. Die sechs großen Fenster der Synagoge zeigten bildliche Darstellungen der jüdischen Feiertage: Sabbat, Pessach, Schawuot, Rosch ha-Schana, Jom Kippur und Sukkot.
Das an die Synagoge angebaute Rabbinerhaus, das ebenfalls seit 1985 unter Denkmalschutz steht, wurde zeitgleich ebenfalls nach Plänen des Architekten Edmund Körner errichtet. Es wurde in der Pogromnacht im November 1938 in Brand gesetzt und das Innere dabei zerstört. Nach dem Krieg wurde das Rabbinerhaus zunächst von der kleinen jüdischen Nachkriegsgemeinde als Gemeindehaus genutzt. Diese verkaufte 1959 die Synagoge mit Nebengebäuden an die Stadt Essen und errichtete auf dem Gelände des ebenfalls 1938 zerstörten jüdischen Jugendheims an der Sedanstraße ein neues Gemeindezentrum. 1962 zog in das Rabbinerhaus das Essener Stadtarchiv ein, das Anfang 2010 in ein neues Gebäude an der Luisenschule übersiedelte. Danach wurde das alte Rabbinerhaus kernsaniert, wobei man einige Brandspuren entdeckte, die vermutlich aus der Pogromnacht stammen. Die Kosten des gesamten Umbaus von etwa 2,7 Millionen Euro wurden durch das Konjunkturpaket II getragen. Die neuen Mieter des Hauses sind 2011 eingezogen. Dabei handelt es sich um die Universität Duisburg-Essen und das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte.
Am 27. Februar 2008 beschloss der Rat der Stadt Essen, die Alte Synagoge zum Haus jüdischer Kultur weiterzuentwickeln. Hierzu erfolgten Umbaumaßnahmen im Inneren, um neue Ausstellungsflächen zu gewinnen. Der Außenbereich wurde als Edmund-Körner-Platz im Ensemble mit der benachbarten Altkatholischen Friedenskirche neu gestaltet. Von der Bernestraße ist seitdem keine Durchfahrt mehr auf die Steeler Straße möglich. Seit September 2008 war das Haus wegen des Umbaus geschlossen. Die offizielle Neueröffnung fand am 13. Juli 2010 statt. Es entstand ein Haus einer interkulturellen Begegnung mit der jüdischen Kultur. Es gibt fünf unterschiedliche Ausstellungsbereiche, verteilt auf das Erdgeschoss, die Empore und auf den darüberliegenden Mezzanin, wobei über die Quellen jüdischer Traditionen, jüdischer Feste und die Geschichte der jüdischen Gemeinde Essen informiert wird. Die fünf Bereiche haben im Einzelnen die Schwerpunkte Quellen der jüdischen Tradition, Geschichte des Hauses, Geschichte der jüdischen Gemeinde in Essen, Zu jüdischen Festen und Jüdischer Way of Life. In einem Treppenaufgang werden Bilder jüdischer Prominenter gezeigt. An den Gesamtkosten für den Umbau und die Ausstellung von knapp 7,8 Millionen Euro beteiligte sich das Land Nordrhein-Westfalen mit rund 80 Prozent der Kosten. Es gab zudem größere private Spenden. Dadurch konnte der Treppenaufgang großzügig mit transparenten Eingangstüren angelegt werden. Das Innere erhielt eine neue Farbgebung in Apricot und Flieder, die Größe des Hauptraumes sowie der Lichteinfall durch die Fenster bieten den Besuchern einen überraschenden Effekt. Eine lange Tradition haben die seit 1994 veranstalteten Donnerstagsgespräche über Politik, Kultur, Gesellschaft, bei der jeweils am ersten Donnerstag im Monat (ausgenommen Ferienzeiten) aktuelle wie auch langfristige, historische wie gegenwartsbezogene Themen öffentlich diskutiert werden.
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