Die Wallfahrtskirche Sant’Antonio di Padova wurde zwischen 1926 und 1927 auf Initiative von Bischof Domenico Lancelotti im Stadtviertel (Rione) Monti errichtet. Ab 1945 wurde die Kirche die zweite Pfarrkirche von Alberobello und ab 1952 wurde sie von Guanellianern ( “Diener der Nächstenliebe”), einer Priesterkongregation, geleitet. Die Einzigartigkeit des Gebäudes, das den Grundriss eines griechischen Kreuzes hat, liegt in der Reproduktion der Merkmale der Trulli, die sie umgibt. Das typischen Kegeldach der Trulli findet man auch in der 21 Meter hohen Kuppel und dem über 18 Meter hohen Glockenturm wieder. Der Hauptaltar besteht aus einem steinernen Monolithen aus lokalem Kalkstein. 1959 wurde die Kirche mit einem großen Christus aus Mandelholz bereichert, der an der Wand vor dem Wandgemälde Der Baum der Erlösung steht. Beide Werke wurden von Adolfo Rollo gefertigt. Auf dem Fresko sind Gesichter verschiedener Heiliger dargestellt. von oben links schauen die Heilige Katharina und der Heilige Dominik herab; ihnen folgen die Heilige Elena und Sankt Luigi Guanella, die Apostel Petrus und Paulus, der Heilige Benedikt und Sankt Georg, Maria Magdalena und die Heilige Lucia. Den Fuß des Kreuzes umrahmen die in Liebe leidende Madonna und der Apostel Johannes mit Gesten der Hingabe, während am Rand zu ihrer Linken die Heiligen Antonius und Franziskus von Assisi zu ruhen scheinen. Ein kniender Adam findet auf gleicher Position rechts vom Kreuz in Eva sein Gegenstück. Ganz rechts finden wir die Heiligen Kosmas und Damian. Das Mandelkruzifix wird von zwei Pfauen, die die Ewigkeit symbolisieren, bewacht und bildet gleichzeitig den Stamm des Lebensbaumes mit vielen Zweigen und zahlreichen Blättern. Darunter lesen wir die Hymen Vexilla regis. Das Gebet wird am Karfreitag zu Ehren des Heiligen Kreuzes gesungen, das für die Erlösung durch Christus steht. Zwei Engel füllen den Raum auf beiden Seiten des Kreuzes mit akzentuiert horizontal ausgestreckten Körpern.
Die Stadt ist vor allem durch ihre Kegelbauten (Trulli) (Einzahl Trullo) berühmt, die nach dem Vorbild der Bauweise von Hirtenhütten in dieser Gegend gehäuft entstanden. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO–Weltkulturerbe, hat aber durch den Touristenansturm viel von seinem ursprünglichen Reiz verloren. Trulli gibt es nicht nur in Alberobello selber, sondern auch im Umland, doch in Alberobello treten sie massiv auf. Trulli sind zumeist runde, aber auch auf rechteckigem Grundriss errichtete, weiß gestrichene Bauten mit charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne Mörtel in Form eines falschen Gewölbes aufeinander geschichtet sind. Diese Bauweise gleicht in gewisser Weise den urtümlichen Wohnbauten der Menschheit, wie man sie auch an anderen Orten rund um das Mittelmeer findet, z. B. in Sardinien in Form der Nuraghen oder in Südfrankreich als Bories. Es ist nicht eindeutig belegt, seit wann es in Apulien diese Trulli gibt. Für die gehäufte Verbreitung dieser Bauart in Alberobello gibt es einen besonderen Grund: Giangirolamo II. Acquaviva, als Graf von Conversano Feudalherr der Gegend, wollte damit im 17. Jahrhundert eine im Königreich Neapel geltende Bestimmung umgehen, wonach es verboten war, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen. Diese Erlaubnis kostete Geld.
Nun ließen sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler nieder. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Diese waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, wurden die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man eine armselige Ansammlung von halben Wänden nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Mithin mussten keine Steuern bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.
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