Abu Gosch ist ein arabisches Dorf mit rund 7000 Einwohnern, das etwa 10 Kilometer westlich von Jerusalem direkt nördlich der Nationalstraße 1 Richtung Tel Aviv liegt. Von Abu Gosch aus soll Richard Löwenherz erstmals Jerusalem erblickt haben. Die Kreuzfahrer definierten Abu Gosch als den biblischen Ort Emmaus und erbauten hier die heute noch bestehende und genutzte Auferstehungskirche. Die im Lukasevangelium angegebene Entfernung zu Jerusalem stimmt hier ziemlich genau, allerdings trug der Ort in der fraglichen Zeit nicht den Namen Emmaus. In Abu Gosch existierte im 9. bis 11. Jahrhundert sowie im 14. und 15. Jahrhundert eine große Karawanserei. Abu Gosch war der Sitz des deutschen Konsuls im osmanischen Palästina. Am 29. Oktober 1898 führte der Tross Kaiser Wilhelms II. auf seinem Staatsbesuch auf dem Weg nach Jerusalem durch den Ort.
Abu Gosch ist bekannt für seine traditionell guten Beziehungen zu den jüdischen Nachbargemeinden. Es gehört zu den wenigen arabischen Dörfern, deren Einwohner im Palästinakrieg nicht dem Aufruf der arabischen Führer folgten und ihre Dörfer verließen, sondern sich für ein Leben im neugegründeten Staat Israel entschieden. Vor den Übergriffen auf Palästinenser, die die Bewohner deshalb der Kollaboration mit Israel beschuldigten, versteckten sie sich in den Benediktinerklöstern am Ort. Den Krieg überstand das Dorf weitgehend unbehelligt, seine Bewohner beteiligten sich sogar am Bau der Burma Road. 1998 wurde vom damaligen Bürgermeister von Jerusalem, Ehud Olmert, die Eingemeindung zahlreicher Orte und Gemeinden nach Jerusalem angestrebt. Gegen diese Pläne gab es vielerorts heftigen und zum Teil gewaltsamen Widerstand, in Abu Gosch verliefen die Proteste dagegen friedlich.
Abu Gosch ist heute ein kulinarisches und kulturelles Zentrum. Es ist bekannt für seine Restaurants, in denen als besondere Spezialität der “Hummus Abu Gosch” angeboten wird, der sehr beliebt ist und auch ins Ausland exportiert wird. Da Abu Gosch von der Sabbatruhe in Jerusalem nicht betroffen ist, ist es besonders am Sabbat ein beliebtes und hochfrequentiertes Ausflugsziel der Jerusalemer Bevölkerung. Selbst hochrangige israelische, palästinensische und ausländische Politiker finden sich ein, gelegentlich kommt es zu inoffiziellen jüdisch-palästinensischen Treffen. Auch musikalisch bestehen viele, weit über die Region hinaus bekannte Angebote. Jährlich zu Schawuot und Sukkot finden die Abu Gosh Voice Festivals statt, in der Auferstehungskirche sowie in der modernen Kirche Notre Dame Arche D’Alliance (Unsere Liebe Frau von der Bundeslade) finden zahlreiche weitere Konzerte statt.
Im Ort befinden sich zwei Klöster der Kongregation von Monte Oliveto Maggiore. Im Männerkloster Abbaye Sainte Marie de la Resurrection leben 10 Benediktinermönche. Langjähriger Abt war Jean-Baptiste Gourion, der später Weihbischof in Jerusalem wurde. Nach seinem Tod wurde er in der Abteikirche von Abu Gosch bestattet. Das zweite Kloster am Ort ist das Nonnenkloster St. Françoise Romaine.
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