Aalst ist eine belgische Stadt mit 87.000 Einwohnern, die im Niederländischen Aalstenaars genannt werden. Sie befindet sich etwa 24 Kilometer nordwestlich von Brüssel in der Denderstreek (an der Dender) in der Provinz Ostflandern und ist Verwaltungssitz des Arrondissements Aalst. Das ehemalige Rathaus der Stadt, dessen Belfried ein 52-Glocken-Carillon enthält, wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und ist das älteste Belgiens. 1473 gründete Dirk Martens in Aalst die erste Buchdruckerei der Niederlande. Die Stadt fiel 1667 während des Devolutionskriegs zusammen mit Südflandern an Frankreich und wurde während der beiden Weltkriege von deutschen Truppen besetzt. Aalst ist Karnevalshochburg und Zentrum der belgischen Schnittblumenzucht. Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Textilindustrie. Im Umland wird Hopfen für das traditionelle Brauereigewerbe angebaut. Die Stadt ist für ihre Bierspezialitäten, Aperitifs und Schokolade wohlbekannt.
Geographisch liegt Aalst im Zentrum Belgiens, ungefähr auf halbem Wege zwischen Gent und Brüssel. Das Zentrum von Aalst liegt größtenteils im Tal der Dender etwa 10 Meter über NN. Von der Dender steigt das Niveau in Richtung des großen Marktes auf etwa 12 Meter. Der höchste Punkt von Aalst liegt auf halbem Wege zwischen Aalst-Zentrum und der Teilgemeinde Herdersem auf 30 Meter über NN. Im Osten, Südosten, Süden und Südwesten Aalsts liegen Hügellandschaften, im Osten außerdem das Pajottenland mit einigen Punkten, die beinahe 100 Meter hoch liegen. Im Süden und Südwesten handelt es sich um die Vorhügel der Flämischen Ardennen, mit einer Höhe zwischen 60 und 85 Metern. Der Molenbeek-Ter Erpenbeek verläuft durch Aalst und Hofstade.
Bedeutende Bauwerke in der Altstadt von Aalst sind:
Die spätgotischeMartinskirche (1480–1566) sollte ursprünglich Kathedralkirche für das Land von Aalst werden. Wegen fehlender Mittel wurde das Langhaus der Kirche nur teilweise fertiggestellt. Sie wurde durch einen Brand im Jahr 1947 schwer beschädigt und danach wiederhergestellt. Die Kirche hat auch ein bedeutendes Tabernakel (1605) mit Skulpturen von Hieronymus Duquesnoy dem Älteren.
Das ehemalige Rathaus bzw. Schöffenhaus (Schepenhuis), mit dessen Errichtung bereits Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen wurde, ist das älteste Belgiens. Dort werden bis ins 12. Jahrhundert zurückdatierende Manuskripte aufbewahrt. Nach der Zerstörung durch einen Brand (1360) wurde das Rathaus bald renoviert, ebenso nach einem weiteren Brand im Jahr 1879. Zu ihm gehört auch der schöne Belfried (1466), der ein Carillon mit 52 Glocken enthält. Im Aalster Dialekt spricht man von Den Tettentoeren – dem “Tittenturm”. Der ursprüngliche Belfried stammte aus dem 13. Jahrhundert, der heutige Belfried ist größtenteils auf das 15. Jahrhundert zurückzuführen. Er gehört zusammen mit dem Rathaus seit 1999 zum UNESCO-Welterbe “Belfriede in Belgien und Frankreich“.
Auf dem großen Markt steht die 1630 erbaute sogenannte Amsterdamer Börse.
Der Aalster Beginenhof
Das Rathaus
Das Landhaus
Das Alt-Hospital (Museum)
Das St. Josefskolleg
Die St. Josefskirche
Die übrigen Aalster Stadtkirchen: Heiligherzkirche (1928) en Liebfrauenbeistandskirche; Kirche von Mijlbeek (1902).