Viktualienmarkt in München

Samstag, 29. November 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, Guten Appetit, Shopping
Lesedauer:  4 Minuten

Viktualienmarkt © Helmlechner/cc-by-sa-3.0

Viktualienmarkt © Helmlechner/cc-by-sa-3.0

Der Viktualienmarkt ist ein ständiger Markt für Lebensmittel (veraltet auch Viktualien) in der Altstadt von München. Er findet täglich, außer an Sonn- und Feiertagen, statt und besteht größtenteils aus festen Ständen. Ursprünglich hieß der Markt “grüner Markt”, oder einfach Marktplatz. Die Bezeichnung Viktualienmarkt kam im 19. Jahrhundert auf, als es im Bildungsbürgertum modern war, deutsche Begriffe zu latinisieren. Der Viktualienmarkt am heutigen Ort entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, der als Handelsort für Getreide und andere Agrarerzeugnisse zu klein geworden war. Daher verfügte König Max I. Joseph am 2. Mai 1807, einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen Heilig-Geist-Kirche und Frauenstraße zu verlegen und trug dem Magistrat auf, die von der Stadt erworbenen Benefizhäuser von Heiliggeist abzubrechen.

Bereits in den Jahren 1823 bis 1829 musste dieser zentrale Markt wesentlich erweitert werden. Im Jahre 1885 wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die Heilig-Geist-Kirche in westlicher Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der Blumenstraße war 1852, hart an der einstigen Stadtmauer, die langgestreckte Schrannenhalle, die Vorläuferin der heutigen Großmarkthalle, entstanden, die 1932 teilweise abbrannte und seit 2005 wieder in Betrieb ist. 1855 wurde der Fischmarkt an die Westenriederstraße verlegt. Seit 1870 gibt es feste Stände – davor wurden die Verkaufsplätze täglich neu vergeben. Im Laufe der Zeit erfuhr der Markt noch viele Ergänzungen, so eine Bankmetzgerhalle, eine Halle für den Verkauf von Kutteln, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf sowie eine eigene Halle der Nordseefischerei. Die Petersberglmetzger, die Geflügel- und Wildbrethändler und die Blumenfrauen breiteten sich aus. Im Jahr 1890 hatte der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht.

Viktualienmarkt map © Maximilian Dörrbecker/cc-by-sa-2.0 Maypole on Viktualienmarkt © Mattes Viktualienmarkt © Helmlechner/cc-by-sa-3.0
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Viktualienmarkt map © Maximilian Dörrbecker/cc-by-sa-2.0
Seit den 1950er Jahren entwickelte sich der Viktualienmarkt zu einem Feinschmeckermarkt. Auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern beherbergt er heute 140 Firmen, die Brot, Blumen, Früchte, Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte, Säfte, Kunsthandwerk und vieles mehr anbieten. Heute ist er sowohl ein Markt für die Münchner als auch eine Sehenswürdigkeit für Touristen.

2007 wurde mit vielen Veranstaltungen und Aktionen das 200jährige Jubiläum des Marktes begangen. In früheren Zeiten hatte der Viktualienmarkt jeden Tag (einschließlich Sonntag) von 7 Uhr früh bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen blieb der Markt geschlossen. Da der Viktualienmarkt der zentrale Ort für die Lebensmittelversorgung der Münchner Bürger war und es noch keine Kühleinrichtungen gab, war die tägliche Öffnung sehr wichtig. Heute haben die Viktualienmarkthändler im Rahmen der gesetzlichen Öffnungszeiten Montag bis Samstag bis spätestens 20:00 Uhr geöffnet, wobei Ausnahmen für Blumenhändler, Bäcker und Gastronomie gelten.

Lesen Sie mehr auf muenchen.de – Viktualienmarkt, Viktualienmarkt-Muenchen.de und Wikipedia Viktualienmarkt (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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