Santa Maria Maggiore, die größte Marienkirche Roms

Samstag, 6. September 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, UNESCO-Welterbe
Lesedauer:  4 Minuten

Frontside © JEK/cc-by-sa-3.0

Frontside © JEK/cc-by-sa-3.0

Santa Maria Maggiore ist eine der vier Papstbasiliken Roms und eine der sieben Pilgerkirchen. Sie befindet sich im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls. Die Basilika Santa Maria Maggiore stammt aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Ein mutmaßlicher Vorgängerbau, der nach 352 durch den römischen Bischof Liberius errichtet worden sein soll, konnte bei Grabungen nicht bestätigt werden. Die liberianische Basilika befand sich wahrscheinlich an einer anderen, wenn auch nahe gelegenen Stelle auf dem Esquilin. Sie ist vor allem als Schauplatz der Straßenkämpfe nach der Wahl Damasus’ I. zum Papst im Jahr 366 aus dem Libellus precum bekannt.

Der Sage nach sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August dem römischen Kaufmann Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehe, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet werde, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Ehepaar begab sich darauf hin zu Liberius, welcher denselben Traum hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels weiß gefärbt von Schnee gewesen. Deshalb trägt diese Kirche bis heute auch das Patrozinium Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee). Die Basilika ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms, sie wird deshalb Maria Maggiore genannt.

Backside © Sixtus/cc-by-sa-3.0 Interior © tango7174/cc-by-sa-3.0 Ceiling © MatthiasKabel/cc-by-sa-3.0 The Borghese Chapel © Ricardo André Frantz/cc-by-sa-3.0 Interior © Karelj Interior Panorama © Till Niermann/cc-by-sa-3.0 Frontside © JEK/cc-by-sa-3.0
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The Borghese Chapel © Ricardo André Frantz/cc-by-sa-3.0
Erwähnenswert ist bereits der Platz vor der Kirche. Hier steht eine monumentale, 14,3 m hohe Mariensäule. Diese stammt aus der Maxentiusbasilika am Forum Romanum und ist die einzige noch erhaltene der einst 8 Cipollinosäulen; sie wurde 1613 auf Geheiß Pauls V. hierher verbracht. Die auf der Säule stehende Marienstatue stammt von Guillaume Berthélot. Zusammen mit Sockel und Statue erreicht die Mariensäule eine Höhe von 42 m.

In der Vorhalle befindet sich links die Porta Santa. Die 36 Säulen, die das Hauptschiff markieren, sind aus griechischem Marmor gefertigt und stammen vom Tempel der Juno auf dem Aventin. Darüber befinden sich 36 gut erhaltene Mosaike römischen Stils aus der Erbauungszeit mit Szenen aus der Mosesgeschichte. Byzantinischem Stil verpflichtet wirken hingegen die Mosaiken des Triumphbogens aus derselben Zeit, welche die Geburt Christi darstellen. Das besonders prunkvolle Mosaik in der Apsis zeigt die Marienkrönung. Der majestätische Baldachin über dem Papstaltar von Ferdinando Fuga ist wahrscheinlich vom Baldachin Gian Lorenzo Berninis in St. Peter inspiriert worden. Das Innere wird vor allem durch den Fußboden mit Kosmaten-Einlegearbeit aus dem 13. Jahrhundert bestimmt, welcher als der schönste dieser Art aller römischen Kirchen gilt. Einzigartig sind auch die Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert, die an der Hochschiffwand im Triumphbogen der Apsis (dort von 1292) zu finden sind und einen Zyklus alttestamentlicher Erzählungen darstellen. Im 16. Jahrhundert wurde die Kassettenholzdecke (wie auch der Innenraum der Kirche Il Gesù) mit dem ersten Gold aus Amerika ausgestattet.

Lesen Sie mehr auf Santa Maria Maggiore, archinform.net – Santa Maria Maggiore und Wikipedia Santa Maria Maggiore (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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