Themenwoche Ostjerusalem – Der Felsendom/Qubbat As-Sakhrah auf dem Tempelberg

Mittwoch, 18. November 2015 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, UNESCO-Welterbe, Union für das Mittelmeer
Lesedauer:  4 Minuten

© Starbuck121/cc-by-sa-4.0

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Der Felsendom in Ostjerusalem ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und eines der islamischen Hauptheiligtümer. Er wurde nach gegenwärtigem Forschungsstand zwischen 687 und 691 errichtet und im Lauf der Jahrhunderte vielfach restauriert, verändert und umfassend ergänzt, zuletzt Anfang der 1990er Jahre. Der Felsendom steht auf dem Tempelberg/Haram Al-Sharif in Ostjerusalem. Er ist ein Meisterwerk der islamischen Baukunst des frühen Umayyadenstils und übernimmt den frühchristlich-byzantinischen Zentralbautyp. Er ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Jerusalems in der Gegenwart. In der Nähe des Felsendoms – ebenfalls auf dem Tempelberg – befindet sich die al-Aqsa-Moschee, die ebenfalls unter den Umayyaden errichtet wurde.

Der Bau mit einer ursprünglich in Holzkonstruktion errichteten Kuppel (gegenwärtige innere Höhe 11,5 m, Durchmesser 20,40 m) wurde über einem offenliegenden Felsen (arabisch sachra) errichtet. In der archäologischen Forschung ist umstritten, in welchem Verhältnis dieser Felsen zu vorigen Tempelbauten aus biblischen Zeiten steht. Der Felsendom wurde ursprünglich – und wird auch heute – nicht als Moschee, sondern als ein Schrein beziehungsweise eine Kuppel verstanden.

© Starbuck121/cc-by-sa-4.0 © Godot13/cc-by-sa-3.0 © Godot13/cc-by-sa-3.0 Tiled façade © Godot13/cc-by-sa-3.0 © Leon petrosyan/cc-by-sa-3.0 © flickr.com - David Holt London/cc-by-sa-2.0
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© flickr.com - David Holt London/cc-by-sa-2.0
Die Grundmauern sind aus unregelmäßigem Naturstein in mörtelloser Bauweise ausgeführt. Als Material ist wahrscheinlich Granodiorit, ein granitähnliches Material eingesetzt worden. Die Fundamente sind aus Betonquadern, die ebenfalls unregelmäßig dimensioniert sind. Das Flachdach hat eine versteckte Innenentwässerung, es befindet sich etwa einen halben Meter unter dem oberen Abschluss der Mauern. Die Mauern sind etwa 7–8 Meter hoch. Über dem Flachdach befindet sich ein runder Aufbau, der etwa 1/3 des Grundgebäudes beträgt und 5–6 Meter hoch ist. Darauf ist ein rundes Kuppeldach aus vergoldetem Blech befestigt. Ab etwa 3 Metern Höhe haben alle Mauern einen blauen Schmuck mit orientalischen Motiven. Das gesamte Gebäude ist rundum mit je 7 Rundbögen je Achteck-Seite ausgestattet. Diese sind ausgemauert und ebenfalls mit blauen Fliesenornamenten versehen. Die Gesamtanlage ist ursprünglich als ein oktogonales Ambulatorium konzipiert.

Der achteckige Grundriss ist in einen Kreis mit knapp 55 Meter Durchmesser eingepasst. Der innerste Säulenkreis hat einen Durchmesser von 20,37 Metern und ist geringfügig gegen das äußere Oktogonal verdreht. Der Dom hat vier Eingänge, die in Richtung der vier Himmelsrichtungen angeordnet sind. Das südliche Tor wird durch einen Portikus hervorgehoben und gilt als Haupteingang. Die Kuppel besaß bis 1962 ein schwarzes Bleidach. Während der umfangreichen Renovierungsarbeiten zwischen 1959 und 1962 bekam sie mit Blattgold behämmerte Aluminiumbronzeplatten. 1993 ließ König Hussein diese durch gold-galvanisierte Platten ersetzen. Insgesamt 40 Pfeiler und Säulen stützen die Kuppel. Die Säulen sind im Achteck angeordnet und dienen somit auch als Abgrenzung von zwei achteckigen Wandelgängen.

Hier finden Sie eine Übersicht aller Themenwochen.

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