Arbil oder Erbil ist die Hauptstadt des gleichnamigen irakischen Gouvernements Arbil und Sitz der Regierung der Autonomen Region Kurdistan. Arbil liegt 80 km östlich von Mosul. Die Zitadelle von Arbil gilt als eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Siedlungen der Welt. Die Einwohnerzahl der eigentlichen Stadt Arbil betrug 809.000 (OCHA 2009), die Einwohnerzahl des Distriktes Arbil 1.116.000 (OCHA 2009). Am Flughafen Arbil bestehen Linienflugverbindungen zu Zielen in Europa und dem Nahen Osten. Im Jahr 2012 nutzten 947.600 Passagiere den Flughafen.
Begünstigt durch die stabile Sicherheitslage und als Standort des Regionalparlaments wurden in Arbil einige Auslandsvertretungen eröffnet. Länder, die in Arbil eine diplomatische Vertretung haben, sind unter anderem die USA, Russland, Iran, Großbritannien, Frankreich und Südkorea. Deutschland eröffnete am 18. Februar 2009 ein Generalkonsulat in Arbil. Im November 2007 eröffnete die UNO ein Büro in Arbil. Bürgermeister ist Nihad Latif Kodscha, der 23 Jahre in Deutschland im Exil war.
Im Jahre 2013 verkündete Emaar Properties, das größte Immobilienunternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate, den Bau und die Planung von Downtown Erbil nach dem Vorbild von Downtown Dubai. Emaar Properties ist bekannt für Großprojekte der Oberklasse, wie beispielsweise Downtown Dubai und Burj Khalifa. Downtown Erbil ist, mit 3 Milliarden US-Dollar an Kosten, das bisher teuerste Großprojekt in der ganzen Region Kurdistan. Die zukünftige Innenstadt, mit einer Fläche von 541.000 Quadratmetern, soll für Wohnungen, Hotels und ein Einkaufszentrum genutzt werden. Ein weiteres Großprojekt ist der Bau eines 1,6 Milliarden US-Dollar teuren Medienzentrums nach dem Vorbild der Dubai Media City.
Weiterhin werden breite Ringstraßen angelegt, die die weitere Stadtentwicklung anregen sollen. Den Schwerpunkt der heutigen Stadtentwicklung bildet die Gulan Street, noch vor fünf Jahren eine Landstraße und Umgehungsstraße um Arbil. Sie führt von der Hauptstraße Arbil–Mossul über etwa 6 Kilometer zur Hauptstraße Arbil–Schaqlawa und ist mittlerweile von diversen Villenvierteln, Einkaufszentren und Hochhäusern geprägt. Die inzwischen vierte Ringstraße ist nach Qazi Mohammed benannt, dem ersten Präsidenten der Republik Mahabad; die Umgebung dieser Straße ist bereits zu weiten Teilen zur Bebauung freigegeben. Aufgrund der herausragenden Bedeutung von Arbil für die kurdische Region beschloss die Verwaltung einen Entwicklungs- und Flächennutzungsplan, der bis auf das Jahr 2034 ausgelegt ist. Eine neue Megamall namens Nistiman Mall befindet sich noch im Bau. Es soll als Ersatz für das heruntergekommene Scheikalah-Marktviertel dem ehemalige Stadtzentrum dienen. Das alte Stadtzentrum wird zu Gunsten von Grünanlagen größtenteils abgerissen werden. Die alte Zitadelle wurde bereits evakuiert und in ein Freilichtmuseum umgewandelt. Diese erste Phase des Entwicklungsplans soll bis 2014 abgeschlossen sein.